Jonas Schärs krönender Abschluss der Juniorenzeit

Es war das grosse Ziel von Jonas Schär in seinem letzten Jahr als Junior: Ein internationales U18-Turnier zu gewinnen. Dieser Titel war der einzige, der ihm in seiner Sammlung noch fehlte. Die kantonalen Meisterschaften hat er gewonnen, Schweizer Meister ist er geworden, einen Titel bei einem internationalen Tennis Europe Turnier (U16) hat er sich ebenfalls bereits gesichert, aber der Triumph bei einem ITF-U18-Turnier war ihm bislang verwehrt geblieben.

Am nächsten dran war er im letzten Sommer, als er in Kreuzlingen erstmals das Finale erreicht hatte, sich dort allerdings in zwei Sätzen Leandro Riedi geschlagen geben musste. In diesem Jahr ist Jonas Schär bislang erst zwei Mal bei ITF-U18-Turnieren angetreten. Beide Male ist er dabei an der Swiss-Junior-Trophy in Oberentfelden aufgelaufen, wo er einmal das Halbfinale erreichte (Winter) und einmal in der zweiten Runde scheiterte (Sommer).

Als allerletztes Turnier auf Juniorenstufe hatte sich Jonas Schär entschieden, das ITF-Turnier in Horgen zu bestreiten, das letzte Woche stattfand. Bei diesem Turnier der untersten ITF-Kategorie war Schär an Nummer vier gesetzt und gehörte damit zum engeren Favoritenkreis. In den ersten beiden Runden tat er sich allerdings etwas schwer. «Ich habe mich noch nicht optimal gefühlt und es war eher ein Durchkämpfen», so Schär. Die Wende kam im Viertelfinalspiel gegen Noah Lopez, wo Schär mit 3:6, 0:2 ins Hintertreffen geriet und sich mit Bällen zum 0:3 konfrontiert sah. «Dort habe ich mein Spiel bewusst geändert und begonnen, richtig gut zu spielen. Das war der Knackpunkt im gesamten Turnier», blickt der 18-Jährige zurück.

Das Viertelfinalspiel gewann er schliesslich sicher in drei Sätzen, machte im Halbfinal kurzen Prozess mit Yarin Aebi (6:2, 6:0) und qualifizierte sich damit zum zweiten Mal in seiner Karriere für ein Endspiel auf der ITF-Tour. Sein Gegner dort war Adrien Burdet. Der 16-Jährige ist im Schweizer Ranking als Nummer 112 deutlich hinter Schär klassiert, im ITF-Ranking liegt er jedoch vor dem Oftringer und war daher die Turniernummer eins. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden gabs vor wenigen Wochen im Final der Zofingen Open, wo sich Schär sicher mit 6:3, 6:3 durchsetzen konnte.

In Horgen war die Partie zwischen den beiden nun aber wesentlich ausgeglichener. Deutlich mehr als drei Stunden bekämpften sich die beiden, ehe sich Schär im Tie Break des dritten Satzes mit 7:1 durchsetzen konnte. «Das war ein unglaubliches Finalspiel auf extrem hohem Niveau», so Schär. «Im dritten Satz servierte ich gut und hatte daher keine Probleme, meinen Aufschlag zu halten. Das Problem war aber, dass ich trotz vielen Chancen kein Break realisieren konnte. Daher musste ich ins Tie Break, wo ich mich aber sehr gut gefühlt habe und dann auch der bessere Spieler war.» Dank dem 7:5, 4:6, 7:6-Finalsieg gegen Adrien Burdet schliesst Jonas Schär nun auch die letzte Lücke in seinem beeindruckenden Junioren-Palmarès. «Es war ein riesen Ziel von mir, diesen letzten Juniorentitel, der mir noch gefehlt hat, zu gewinnen. Es ist toll, dass mir das nun bei meinem allerletzten Juniorenturnier gelungen ist», freute sich Schär.