Jubiläumsaufführung: Zum Schluss klicken die Handschellen

WEITERE AUFFÜHRUNGEN

Noch sind Eintrittskarten für die verbleibenden Aufführungen verfügbar: Freitag/ Samstag, 23./ 24. Februar, jeweils 20 Uhr, mit Tombola; Familienvorstellung Sonntag, 25. Februar, 14 Uhr. Reservierungen können telefonisch nur am Donnerstag, 22. Februar, zwischen 18 und 18.30 Uhr, unter der Nummer 075 425 13 70 vorgenommen werden. Onlinereservierungen sind unter www.theater-bottenwil.ch möglich.

Das Mädchen für alles ist übermüdet über dem Tisch eingeschlafen. Unsanft wird sie vom Chirurgen der Schönheitsklinik Schwanensee geweckt. «Was sind Sie?», fragt er. «Eine aufgeweckte Person», die prompte Antwort. Die Anweisungen folgen auf dem Fuss: «Haben Sie die Zimmer schon gereinigt und die Brustimplantate abgestaubt?» Das ist nur der Anfang der Komödie «Jubel, Trubel, Eitelkeit» von Winnie Abel in der schweizerdeutschen Bearbeitung von Etienne Meuwly, gespickt mit Zweideutigkeiten und spitzen Pointen. Raue Sitten herrschen in der «Brustvergrösserungsanstalt», wie sie der Chirurg bezeichnet. Doch es kommt dicker. Heiratsschwindler Moritz Engel (Beat Zumbrunnen) rettet sich vor einem Auftragskiller in die Klinik. Schönheitschirurg Doktor Meister (Urs Siegenthaler) ist ein alter Bekannter, der ihm helfen soll, sein Aussehen zu verändern. Da taucht die Lottomillionä- rin Rosa (Renate Erismann) auf. Sie möchte aussehen wie Julia Roberts in «Pretty Woman». «So viel Glück kann man nicht haben», denkt sich der charmante Heiratsschwindler und überlegt, wie er an Rosas Geld kommen könnte.

Während bei abgedunkelter Bühne die Empfangsdame und Putzfrau (Silvia Steffen) stehengebliebene Gläser wegräumt, verlässt das Paar im Liebesglück taumelnd die Bühne. «Je t’aime», das provokante Liebeslied der 60er-Jahre, unterstreicht musikalisch, was sich in Rosas Zimmer abspielen könnte. Dem Publikum war das extra Applaus wert.

Überhaupt glänzt «Jubel, Trubel, Eitelkeit» unter der Regie von Kurt Diriwächter mit tollen Einfällen und exzellent gespielten Passagen. Der Spiel- und Theatergruppe Bottenwil ist ein grosser Wurf zum 30-jährigen Bestehen gelungen.

Eine turbulente Szene wechselt die andere ab. Die von Moritz Engel ausgenommene Lilly (Manuela Schaub) betritt mit Hündli Tussy die Bühne und beichtet dem Polizisten (Sven Siegenthaler), dass sie einem Heiratsschwindler aufgesessen ist. Die Assistenzärztin und Schwester des Polizisten (Michèle Grossenbacher) hat Liebeskummer, weil sich die Adelige Alexia von Falkenstein (Nadine Fankhauser) nach ihrer Brustvergrösserung an den Schönheitschirurgen heranmacht. Der abgehobene Künstler (Matthias Aurin) verfällt nach einer Nasenoperation in Schizophrenie und wirbelt nacheinander in verschiedene Rollen – vom Mädchen für Alles bis zum Heiratsschwindler – die Szenerie auf. Zum Schluss klicken die Handschellen. Doch die Polizei verhaftet den Falschen. Ob der charmante Frauenheld und Heiratsschwindler nun ungeschoren davonkam oder doch noch seiner gerechten Strafe zug