Kanton Luzern unterstützt «Kitas»

Die rund 100 Kindertagesstätten im Kanton Luzern sollen nicht wegen der Corona-Pandemie Pleite gehen. Der Regierungsrat hat deshalb entschieden, der familienexternen Kinderbetreuung eine Ausfallentschädigung zu gewähren. Wie Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf (CVP) gestern vor den Medien sagte, zahlen der Kanton und die Gemeinden zusammen den Kitas eine Ausfallentschädigung von maximal vier Millionen Franken. Dies soll für die Monate April bis Juni 2020 reichen.

Ein Anspruch auf Entschädigung besteht nicht. Die Gelder werden nur subsidiär und unter gewissen Bedingungen gewährt. So rechnet der Kanton zum Beispiel ausbezahlte Kurzarbeitsentschädigungen ein. «Es gilt, den Fortbestand der familienexternen Kinderbetreuung zu sichern», betonte Graf. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen, die familienergänzende Kinderbetreuung wichtig für die Volkswirtschaft.

Innovative Start-ups können mit Hilfe rechnen

Luzern stellt ausserdem «innovativen» Firmengründern Liquiditätshilfen im Umfang von zwei Millionen Franken zur Verfügung. Dies indem er für Kreditvergaben in dieser Höhe bürgt. «Er gewährleistet damit die Chancengleichheit zwischen etablierten Unternehmen, die von den Beiträgen des Bundes profitieren, und jungen Start-ups, die mangels aussagekräftiger Umsatzzahlen bisher keine Ansprüche geltend machen können», sagte Finanzdirektor Reto Wyss (CVP). Die kantonalen Mittel fliessen, sofern der Bund in absehbarer Zeit keine zusätzliche Unterstützung für Start-ups leisten.

Der Regierungsrat hat ausserdem Mittel von 700 000 Franken gesprochen, um die Handlungsfähigkeit der Luzern Tourismus AG zu gewährleisten. Es gehe darum, kurzfristig Mindereinnahmen bei den Beherbergungsabgaben – einer wichtigen Finanzierungsquelle von Luzern Tourismus – zu kompensieren, erläuterte Regierungsrat Fabian Peter (FDP).

Zudem sollten Marketingmassnahmen zur Wiedergewinnung von Gästen aus dem Inland ermöglicht werden. Das Luzerner Programm sei koordiniert mit den Massnahmen des Bundes. Der Tourismus generiert laut Peter im Kanton Luzern eine jährliche Bruttowertschöpfung von einer Milliarde Franken.

Tourismus leidet besonders unter der Corona-Krise

Gut 11 000 Vollzeitstellen oder sechs Prozent der Beschäftigten im Kanton seien vom Tourismus abhängig. Die Branche ist sehr stark von der Corona-Krise betroffen: Die Übernachtungen gingen um 60 Prozent zurück. «Machen Sie bei uns im Kanton Luzern Ferien und unterstützen Sie einheimische Produzenten», appellierte der FDP-Regierungsrat an die Luzernerinnen und Luzerner..

Schulstart voraussichtlich am 11. Mai und 8. Juni

Sofern der Bundesrat am 29. April den Termin für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts bestätigt, beginnt der Unterricht für die Luzerner Volksschule am 11. Mai, ebenso für die 1. und 2. Klassen des Untergymnasiums. Alle übrigen Schulstufen starten laut Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos) am 8. Juni. Luzern setze sich für schriftliche Maturaprüfungen ein.

Regierungspräsident Paul Winiker (SVP) nutzte die Medienkonferenz für einen Aufruf an die Bevölkerung. Die Hygiene- und Abstandsregeln seien weiterhin strikt einzuhalten. «Nach wie vor erkranken und sterben in der Schweiz Menschen am neuen Coronavirus», sagte er. «Eine zweite Welle ist nicht ausgeschlossen. Das müssen wir unbedingt verhindern!» (ben/sda)