Kantone und Bund eilen der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees zu Hilfe

Die Corona-Pandemie betrifft die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) als vom Tourismus abhängiges Unternehmen besonders stark. Sie ist in finanziellen Schwierigkeiten. 2020 verzeichnete die SGV 55 Prozent weniger Passagiere als im Vorjahr, ein Ertragseinbruch von bis zu 18 Millionen und einen Verlust von rund acht Millionen Franken resultiert.

Um den für 2020 prognostizierten Verlust teilweise decken zu können, beantragte die SGV beim Bund und den fünf Anrainerkantonen einen Teilverzicht im Umfang von sechs Millionen Franken auf das im Jahr 1989 der SGV AG gewährte bedingt rückzahlbare Darlehen im Umfang von seinerzeit rund 12 Millionen Franken. «Die Anrainerkantone des Vierwaldstättersees haben ein hohes Interesse daran, dass die SGV ihr Leistungsangebot auch über die Corona-Krise hinaus aufrechterhalten und weiter anbieten kann», wird der Luzerner Regierungsrat Fabian Peter in einer Mitteilung zitiert. Unter der Leitung des Kantons Luzern sei deshalb mit der SGV eine Sanierungs­vereinbarung erarbeitet worden.

Attraktives Fahrplan-­Angebot garantieren

Die Anrainerkantone und der Bund gewähren der SGV AG den beantragten Teilverzicht im Umfang von sechs Millionen Franken, womit die SGV den prognostizierten Verlust 2020 teilweise decken kann. Von den sechs Millionen übernimmt der Bund 2,21 Mio. Franken, der Kanton Luzern 2,48 Mio. Franken, Schwyz 505 800 Franken, Uri 269 400 Franken, Obwalden 112 800 Franken und Nidwalden 411 000 Franken.

Die Sanierungsvereinbarung knüpft an Bedingungen an. So verpflichtet sich die SGV AG unter anderem, bis Ende 2024 auf Dividendenausschüttungen an die SGV Holding AG zu verzichten. Auch wird vereinbart, dass die SGV bis 2022 auf die Beanspruchung weiterer Unterstützungsgelder verzichtet. Die SGV soll zudem weiterhin ein attraktives Fahrplan-Angebot für den gesamten Vierwaldstättersee sicherstellen.

Die zur SGV Gruppe gehörende SGV Express AG und Tavolago AG sind wie die SGV AG gleichermassen von der Coronapandemie betroffen und müssen wegen Überschuldung ebenfalls saniert werden. Dies erfolgt durch die SGV Holding AG. Die Aktionäre der SGV Holding AG beteiligen sich mit einem tiefen zweistelligen Millionenbetrag an der finanziellen Sanierung der verschiedenen Konzerngesellschaften.