«Kartoffeln find’ ich einfach grossartig»: Dieser Oltner Lehrling kocht um die Krone

Man muss einen ambitionierten Kochlehrling einfach fragen, was er denn selbst besonders mag. Denn Fabio Sutter ist ein solcher, sonst hätte er sich nicht um die Finalteilnahme am Schweizer Kochlehrlings-Wettbewerb «Gusto» beworben. Das heisst: Beworben vielleicht schon, aber er hätte unter den vielleicht rund 300 Kandidatinnen und Kandidaten nicht zu den 9 auserwählten Finalisten gehört, die sich Mitte März in aargauischen Baden um die sprichwörtliche Kochkrone bewerben.

«Ich möchte schon unter die ersten drei kommen», sagt der 17-Jährige. Am liebsten aber den Wettbewerb für Lehrlinge im 2. und 3. Lehrjahr, logisch – gewinnen. Nicht nur des einen Preises wegen, der einen 14-tägigen Aufenthalt in einem Sternehotel in Schanghai in Aussicht stellt; natürlich unter Mitwirkung in der Küche. «Der erste Platz ist mit besonderem Renommee verbunden», so der Kochlehrling. «Der macht dich bekannt in der Szene.» Da würden alle Türen offen stehen nach der Lehre.

Schon als Kind in Mutters Kochtöpfen gerührt

Kochen sei Leidenschaft, sagt der Mann aus Oftringen, der in Fulenbach aufwuchs. Schon als Kind sei er häufig der Mutter zur Hand gegangen in der Küche. «Es war irgendwie klar, dass ich diesen Ausbildungsgang wählen würde», meint er. Begonnen hat er die Lehre unter Louis Bischofberger im «Kreuz» in Egerkingen. Mit dem Betreiberwechsel dort endeten aber auch das Engagement Sutters, und der angehende Koch im zweiten Ausbildungsjahr setzte seine Lehre am Kantonsspital Olten fort. «Im Gasthof Kreuz unter Louis bekam ein Lehrling die absoluten Grundlagen des Handwerks vermittelt», sagt er. Unter solchen Bedingungen entstehe ein unbezahlbarer Erfahrungsschatz. Sutter nickt überzeugt.

Durch einen älteren Lehrlingskollegen kam der einstige Fulenbacher zum Wettbewerb, der sich «Gusto» nennt und von Transgourmet, einem Zulieferer für Detailhandel und Gastronomie, ausgerichtet wird. «Mein Kollege machte selbst mit. Das motivierte mich, und ich fand ‹Gusto› eine gute Gelegenheit, die bevorstehende Lehrabschlussprüfung zu imitieren. Die spielt sich nach denselben Regeln ab.» Will heissen: Das Organisieren der Zutaten, Setting, Menu und Anrichte liegen total in der Hand des Lehrlings. Ob er nervös sei? «Eigentlich nicht so sehr», sagt Sutter. Die Situation sei ihm ja nicht unvertraut.

Das Wettbewerbsmenu bleibt sein Geheimnis

Was er als Finalist der Jury präsentieren wird, behält er für sich. Aber so viel verrät er dann doch: «Es wird ein eher klassisch-traditionelles, aber etwas aufgefrischtes Gericht sein. Und Fisch ist auch dabei», sagt er. Er ist eigentlich guter Dinge und sagt, Organisationstalent, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein wären Schlüsselqualifikationen eines guten Kochs. Ob er an einer Karriere als Spitzenkoch arbeite? «Das kann ich jetzt noch nicht sagen», meint Sutter. «Ich bin erst 17, aber reizen würde mich die Aufgabe durchaus.»

Ein Kartoffelliebhaber, ihrer Vielseitigkeit wegen

Aber, um auf die eingangs aufgeworfene Frage zurückzukommen: Was mag Sutter den persönlich am liebsten? «Ich find‘ Kartoffeln einfach grossartig.» Darum gehört Kartoffelstock zu seinem festen Repertoire, auch eine breite Palette an Gemüse ist Teil davon. Und Fleisch? «Fleisch braucht‘s nicht unbedingt», sagt er. Aber zum Stock wählt er dennoch ein Schweinsschnitzel. «Sie sehen: nicht wirklich spektakulär», räumt er etwas belustigt ein. Währschaft eben.

Und vielleicht auch ein Indiz dafür, dass er nebenher ein Faible für die italienischen Küche hegt. Was sich denn auch bestätigt. «Die französische Küche hat eher etwas Abgehobenes, während die Italienische doch sehr bodenständig daherkommt und aus wenig eigentlich recht viel Leckeres zu machen versteht», so Sutter. Eine der wahren Künste einer gepflegten
Küche eben.