Kein Geld mehr da: Nach drei Monaten muss Serey Dié den FC Aarau wieder verlassen

Das Erstaunen war gross, als der FC Aarau im September mit dem ehemaligen ivorischen Nationalcaptain, Bundesliga- und Champions-League-erprobten Geoffroy Serey Dié einen dicken Fisch an Land zog. „Hoffen auf den Serey-Effekt“, schrieben die Medien damals und meinten damit, dass der 35-Jährige Vorzeigekämpfer den FCA-Profis Dampf machen sollte. Der frühere Basel-, Sion- und Stuttgart-Star erhielt vorerst einen bis Ende 2019 laufenden Vertrag.

Drei Monate später ists schon wieder vorbei mit der Herrlickeit. Wobei: Herrlickeit war da nicht so viel. Zehn Einsätze, zwei Sperren, null Assists, null Tore und im Grunde genommen nur zwei Spiele, in denen Serey Dié von A bis Z überzeugen konnte: Beim Debüt am 21. September gegen Schaffhausen (3:1) und beim 3:2-Auswärtssieg Anfang Oktober in Kriens. Verhindern, dass der FCA nach einer enttäuschenden Vorrunde auf Rang 7 steht, konnte der Mittelfeldpuncher auch nicht.

Er hätte zur Teamstütze werden sollen

Angekommen in Aarau schien der auf dem Platz so laute, daneben aber umso feinfühligere Serey Dié nie ganz. Beispiel: Im Training vor dem letzten Spiel des Jahres gegen Chiasso (3:3), das er gesperrt verpasste, tauchte Serey Dié nicht auf – ebenso sass er tags darauf auch nicht auf der Tribüne. Es hiess, er habe sich gestört an dem aus seiner Sicht mangelnden Verbesserungswillen einiger FCA-Profis. 

Trotz durchzogener Bilanz und unvollständiger Akklimatisierung: Trainer Patrick Rahmen und Sportchef Sandro Burki hätten Serey Dié gerne behalten und ihn mit einem neuen, bis Ende Saison 2020/21 laufenden Vertrag ausgestattet. Als zentrale Figur des Kaders in der kommenden Saison, mit dem der FCA in die Super League aufsteigen will. Doch zu ernsthaften Gesprächen über eine Vertragsverlängerung kam es gar nicht: Der FCA kann es sich schlichtweg nicht leisten, Serey Dié länger zu behalten. Die letzte verbliebene Lücke im Saisonbudget wird ab dem 1. Januar 2020 Shkelzen Gashi auffüllen, der ausgestattet mit einem Vertrag bis 2023 zum FCA zurückkehrt.

Vier Gegner im Trainingslager, letzter Schliff gegen Baden

Am 2. Januar wird Gashi seine neuen (und alten) Teamkollegen bei den medizinischen und Fitness-Tests kennenlernen, ehe Mannschaft und Betreuerstab für ein Ski-Weekend nach Davos reisen. Am 6. Januar bittet Trainer Rahmen zum ersten Training auf Rasen. Vier Tage später, am Freitag 10. Januar, reist der FCA ins Trainingslager in die Türkei nach Belek, Rückkehr am 18. Januar. Testspielgegner in der Südtürkei sind Waldhof Mannheim, der 1. FC Kaiserslautern, Vfl Osnabrück (alle Deutschland) und Universitatea Craiova (Rumänien). Bevor am 25. Januar mit dem Auswärtsspiel gegen Aufsteiger Stade Lausanne-Ouchy die Rückrunde startet, absolviert der FCA im Brügglifeld am 21. Januar die Hauptprobe gegen Partnerklub Baden.