
«Keiner weiss so viel, wie wir alle zusammen»
Bestens gelaunt, sichtlich angetan ob der anwesenden Gemeindevertreter des Kantons Luzern und mit seiner gewohnt lockeren, natürlichen und volksnahen Art begrüsste der abtretende Gemeindepräsident Triengens die Delegierten des Verbandes Luzerner Gemeinden (VLG) in der Mehrzweckhalle im Ortsteil Winikon. Als Gastgeber liess er es sich nicht nehmen, die nördlichste Gemeinde Luzerns mit all ihren zweifelsohne grossen Vorzügen schmackhaft zu präsentieren. «Triengen ist definitiv einen Besuch wert», beendete Martin Ulrich seinen Werbeblock , ehe mit Rolf Born der Verbandspräsident souverän durch seine erste Generalversammlung führte. In seinen Voten war immer wieder sein positiver Wille zu spüren. Jener Wille, die Arbeit der Gemeinderäte in ihren Ressorts mit viel Wohlwollen zu würdigen. «Denn die Gemeinderäte sind es», unterstrich Born weiter, «welche die Eckpfeiler einer gut funktionierenden Demokratie darstellen.» Zudem seien die Gemeinden der Schauplatz, wo sich die Wahrheit der Demokratie widerspiegle. «Und dies weil sie der Ort der Wirklichkeit repräsentieren», meinte Born weiter.
Positive Grundgedanken erwünscht
Der Schlierbacher Armin Hartmann erläuterte in seinem ausführlichen Plädoyer den aktuellen Stand der Aufgaben- und Finanzreform (AFR 18). «Einfach dass wir uns richtig verstehen», hob er den Mahnfinger, «aufgrund der unter Anderem schwierigen finanziellen Lage des Kantons Luzern ist die Ausgangslage des AFR18 eine schwierige.» Er forderte jedoch die Vertreter der Gemeinden trotzdem auf, die Vernehmlassungsbotschaft, welche in Kürze erscheinen wird, vorerst mit positiven Grundgedanken zu würdigen. «Denn uns ist schon bewusst, dass wichtige Teile der Reform aus Sicht der Gemeinden noch nicht zufriedenstellend gelöst sind», so Hartmann weiter. Und so passte das von Verbandspräsident immer wieder wie ein roter Faden durch die GV propagierte Zitat: Keiner weiss so viel, wie wir alle zusammen. Der Gemeinschaftssinn drückte also immer wieder durch. Dies kam auch in den diversen Abstimmungen zum Tragen. Finanzvorsteher Beat Bucheli verlieh dem Jahr 2017 das Prädikat «nicht durchschnittlich». «Die Buchhaltung hat besser abgeschnitten als angenommen», zeigte sich Bucheli erfreut. Das positive Ergebnis mit einem Ertragsüberschuss von knapp 12 400 Franken kann demnach als gelungen angeschaut werden. Die Ursachen dafür sah Bucheli einerseits im Minderaufwand einiger Fachbereiche. «Aufgrund weniger Projekten respektive Vernehmlassungen war der Arbeitsanfall geringer», meinte Bucheli.
Die Budgetierung erfolgte letztes Jahr aufgrund der Vergleiche der Vorjahre, in denen mehrere Male hintereinander mit einem Verlust abgeschlossen wurde. «Viele Projekte, die aufgrund des budgetlosen Zustandes des Kantons sistiert oder gar nicht angepackt wurden, werden nun aber trotzdem umgesetzt werden müssen», gab Bucheli zu Protokoll. Somit sehen sich die Prognosen fürs aktuelle und die nachfolgenden Jahre mit höheren Aufwendungen entgegen. Diese Herausforderungen können allerdings mit den gleichen Vorstandsmitgliedern angepackt werden. Denn diese wurden für die nächsten vier Jahre einstimmig wiedergewählt. Auch zugegen war mit Guido Graf Regierungspräsident, der den Gemeinden für ihre Arbeit ein gutes Zeugnis ausmalte. Er zeigte sich überzeugt, «dass mit gutem Willen beider Seiten die noch offenen und unklaren Punkte zum AFR 18 gelöst werden können». Dies bedeute jedoch, dass sowohl der Kanton als auch die Gemeinden offen und transparent kommunizieren müssen.