Kleine Bühne: Vom Baumchäfer bis zu Veronica Fusaro

Vor einer Woche ist die Kleine Bühne mit Alex Porter in ihre erste Saisonhälfte gestartet. Der Luzerner Magier füllt normalerweise die Kleinkunstbühnen, doch dieses Mal seien weniger Zuschauer gekommen, als erwartet, sagt Yvonne Oesch, Vorstandsmitglied der Kleinen Bühne und für das Kindertheater zuständig. «Dafür hat er das Publikum umso mehr begeistert.» Nur rund ein Drittel der Plätze seien am vergangenen Samstag besetzt gewesen, erzählt sie. Aufgrund der damals gültigen Covid-Schutzmassnahmen mit Maske und Abstand hätten maximal ⅔ der Plätze besetzt werden dürfen. «Ich habe das Gefühl, dass sich die Leute wegen der Pandemie einfach nicht ins Theater trauen», sagt Oesch.

Trotz Mehraufwand durch die Umsetzung der Covid-Massnahmen ist für die Verantwortlichen der Kleinen Bühne klar, dass sie die Saison 2020/2021 wenn immer möglich durchziehen werden. «Für die Künstler ist es wichtig, dass sie auftreten können», ist Oesch überzeugt. Aber auch für das Team der Kleinen Bühne sei es wichtig, dass nun in die neue Saison gestartet werden könne: «Wir mussten auch eine Durststrecke überwinden und haben oft mit unserer Motivation gekämpft.» Schliesslich wird der Vorstand der Kleinen Bühne von der Hoffnung getragen, dass sich die Zuschauer auch freuen, wenn die Theater wieder Vorstellungen anbieten. Bis zum Jahresende ist das Programm daher bestückt wie in den guten alten Zeiten vor Corona: Musik, Theater, Comedy, Spoken Word. Total 13 Veranstaltungen bis Ende Jahr.

Trotz Absage gab es Gage für die Künstler

Im vergangenen Jahr hat die Kleine Bühne das 50-Jahr-Jubiläum gefeiert. Programmiert waren darum zahlreiche bekannte Künstler – viele davon konnten aber nicht auftreten. Für die Kleine Bühne sei selbstverständlich gewesen, dass sie den Künstlern auch bei einer Absage eine Gage entrichtet hätten, sagt Yvonne Oesch. Und: Viele Künstler treten nun dieses Jahr auf – das Publikum kommt somit in den Genuss eines verschobenen Jubiläumsprogramms. Aber nicht nur. Da und dort haben sich im Programm Lücken ergeben, weil die Künstler doch nicht nach Zofingen kommen können. Davon profitiert beispielsweise Mala Oreen. Die schweizerisch-­amerikanische Singer-Songwriterin und Fiddlerin schafft es mit ihrer klaren Stimme den Zuhörer in eine andere Welt zu entführen: in die der Träume und der Leichtigkeit. Begleitet wird sie von Musikern, die an der Musikhochschule Luzern oder der Jazzschule Luzern ihre Ausbildung genossen haben.

Yvonne Oesch freut sich aber auch auf den Auftritt des Satirikers und Spoken-­Word-Künstlers Renato Kaiser. «Seinen Humor finde ich grossartig», sagt sie. Ein anderes Highlight für Oesch ist das Musiktheater Hohenstein von Zapzarap. Die Vorstellung wird aus dem vergangenen Jahr nachgeholt. Yvonne Oesch hat die Vorstellung bereits im Vorfeld gesehen, als es ums Booking der Gruppe ging. Nun interessiere sie, wie sich die Gruppe innerhalb von zwei Jahren weiterentwickelt habe, sagt sie. Zum Schluss der ersten Saisonhälfte tritt Veronica Fusaro mit ihrem charakteristischen Soul-Pop-Sound auf. «Ich bin sehr gespannt, wie ihre Show auf einer kleineren Bühne wirkt», sagt Yvonne Oesch.

Bevor die Erwachsenen auf ihre Kosten kommen, sind nun heute Samstag die Kinder dran. Zwei Vorstellungen für Kinder nimmt die Kleine Bühne üblicherweise in ihr Programm auf. Den Anfang macht «Bäkäfä – dä Baumchäfer» von Domenica Ammann. Die zweite Vorstellung ist im Dezember: ein Figurentheater mit dem Titel «Lakritz & Schloff». Ob Vorstellung für Kinder oder für Erwachsene: Seit Montag gilt auch in der Kleinen Bühne Zertifikatspflicht ab 16 Jahren. Verkauft werden aber weiterhin nur ⅔ der Plätze.