Kleine Emme: Kanton soll mehr an Hochwasserschutz zahlen

Mit einem höheren Kostenanteil als letztes Jahr noch geplant wird sich der Kanton Luzern am Hochwasserschutz Kleine Emme Los 1 Abschnitt Rotwald 2. Etappe beteiligen. Am Gesamtkredit von 14,02 Millionen Franken wird der Kanton mit voraussichtlich 5,5 Millionen Franken partizipieren – statt 4,2 Millionen Franken wie noch im ersten Gesuch 2017 geplant. Dies, nachdem die Centralschweizerischen Kraftwerke CKW beim Kantonsgericht ihre Kostenbeteiligung von 1,3 Millionen Franken angefochten haben, der Regierungsrat in Wiedererwägung gezogen ist und das Verfahren sistiert wurde.
Neben dem Kanton zahlen der Bund (6,3 Millionen Franken), Gemeinden und Verbauungsgenossenschaften (2,2 Millionen Franken) ebenfalls mit. Stadt Luzern und Gemeinde Emmen haben bereits 2016 zum Kostenverteiler zustimmend Stellung genommen.

Auflage im Jahre 2010
Im Abschnitt Rotewald soll die Kapazität des Abflusses der Kleinen Emme vergrössert und die Sohle gestaltet werden. Dies auf einer Länge von rund 580 Metern. Betroffen sind die Ortschaften Emmen und Luzern (Reussbühl). Gemäss Projektbeschrieb im Kreditantrag des Regierungsrates ist in den Bereichen der Industriezone Hinder und Vorder Ämmeweid oder Viscose der Fluss bereits stark verbaut, weshalb eine Erweiterung schwierig ist. Flussverbauungen, die die Kleine Emme auf eine Breite von durchschnittlich 30 Metern einengen und schon mehr als 100 Jahre bestehen, will man «weitgehend» entfernen. Mit diesen Massnahmen könnte die Kleine Emme künftig zwischen 40 und 50 Metern Breite erreichen. Für die Bevölkerung womöglich interessant: Es werden Uferwege neu gebaut. 
Für Wassertiere wird die Durchgängigkeit bei Hindernissen wiederhergestellt, Schwellen teilweise zurückgebaut, heisst es. «Über weite Strecken der Kleinen Emme soll der Flusslauf wieder einer natürlichen Dynamik zugeführt werden, damit sich wertvolle Lebensräume und Landschaftselemente herausbilden können», heisst es in der Botschaft des Regierungsrates. Das Baugesuch ist bereits 2010 aufgelegen. Lediglich zwei Einsprachen gingen ein, wurden aber wieder zurückgezogen.
Gemäss Mitteilung der Staatskanzlei basiert das Projekt auf dem Konzept für den Ausbau der Kleinen Emme ab Einmündung Fontanne bis Einmündung in die Reuss. Dieses Konzept wurde nach dem Hochwasser vom August 2005 ausgearbeitet. Damals wurden Wohn-, Industrie- und Gewerbegebiete und Landwirtschaftsland in Mitleidenschaft gezogen. Betroffen waren die Gemeinden Wolhusen, Malters, Werthenstein, Emmenbrücke, Reussbühl und Littauerboden. Damals entstanden Millionenschäden. 2011 hat man im Gebiet Ettisbühl in Malters bereits eine Holzrückhalteanlage fertig gebaut. Da das Schwemmholz so zurückgehalten werden soll, geht man von einem kleineren Gefahrenpotenzial aus.