
Kommt der SC Langenthal ohne Gegentor zum Titel?
138 Minuten lang hat der SC Langenthal keinen Gegentreffer mehr kassiert – und dies in einem Finale. Philip Wüthrich hat zwei Mal seinen Kasten dichtgehalten. «Natürlich ist es schön, einen Shutout zu feiern», sagt er, «ich kann aber auch fehlerlos spielen und drei Tore kassieren – deshalb ist ein Shutout nicht alles.» Der Grund für den anhaltenden Defensiverfolg liege auf der Hand, findet der 21-jährige Torhüter: Teamarbeit. Seinen Vorderleuten gelinge es gut, die Gegner von der gefährlichen Zone fernzuhalten, Weitschüsse seien einfacher zu parieren. «Viele Abschlüsse werden zudem geblockt. Sie helfen mir enorm», sagt er. Zweifellos dürfe er aber auch stolz sein, in der entscheidenden Phase so aufzutrumpfen. Nervös werde er auch im vierten Vergleich mit La Chaux-de-Fonds nicht sein. «Wenn ich einer wäre, der nervös wird, dann wäre ich es wahrscheinlich schon lange», sagt Wüthrich cool. Natürlich gehe es heute Abend um viel, das ändere an seiner Vorbereitung oder seinem Einsatz aber nichts.
Statistik spricht für Langenthal
Statistisch gesehen spricht viel für den SC Langenthal. La Chaux-de-Fonds hat noch nie eine Finalserie für sich entscheiden können – fünfmal scheiterten die Chauxfonniers bisher. Noch nie hat zudem eine Mannschaft nach einer 3:0-Führung eine Playoff-Finalserie verloren. Damit konfrontiert sagt Per Hånberg locker: «Nun ja, in Schweden ist erst fertig, wenn man vier Mal gewonnen hat. Das gilt auch für hier.» Seine Mannschaft werde entsprechend fokussiert sein. «Wir werden mit der gleichen Energie in dieses Spiel gehen wie bisher. Der Plan wird nicht verändert, wir wissen was wir tun müssen.» Er werde nicht speziell auf seine Spieler einreden, nur weil die Serienführung deutlich sei, sagte Hånberg weiter. Alle würden bereits wissen, dass es immer noch 60 Minuten harte Arbeit benötige, um den Titel zu gewinnen.
Routiniers gefordert
Damit Langenthal in Jubelstürme ausbrechen kann, sind nicht zuletzt die erfahrenen Spieler gefordert. Dazu gehört Philipp Rytz, der als einer der älteren und als Assistenzcaptain Einfluss nehmen will, wenn es nötig wird. «Natürlich kommen jetzt solche Gedanken, dass man meinen könnte, es sei schon alles entschieden. Wir müssen diese Gedanken aber entschieden wegsteuern», sagt Rytz. Schon in der Garderobe hätten deshalb einzelne Spieler das Wort ans Team gerichtet und gesagt: «Es steht 3:0. Nicht mehr und nicht weniger.» Philipp Rytz betont: «Wir wollen auch diesen vierten Sieg unbedingt.» Wie sich die Mannschaft gibt, das werde man am besten in den Trainings vor dem Match sehen. «Wenn es dann nötig ist, werde ich den Kontakt zu einzelnen suchen, dafür sind erfahrene Spieler da.» Für den SC Langenthal wäre es nach 2012 und 2017 der dritte Titelgewinn der Vereinsgeschichte.