Köstliche Kaffeehausmusik mit dem Trio Cappella – die Stilrichtungen vermengen sich
Wie verträgt sich ein «Blinder Appenzeller» mit der mittelalterlichen Mystikerin und Heilerin Hildegard von Bingen? Wie klingt ein Naturjodel-«Zäuerli» zusammen mit einem über 900 Jahre alten geistlichen Lied? Das Trio Cappella stellt sich mit einem fundierten musikalischen Wissen und mitreissender Spielfreude solchen Fragen. Themen, Melodien und Lieder aus verschiedenen Zeiten und den verschiedensten Ländern fügen sie ganz nach ihrem Gusto zusammen zu einem geistreichen Mix und besonderen Klang.
Die musikalische Reise des Trios führte denn auch am zweiten Kaffeehauskonzert im Oltner Konzertsaal von bekannten Schweizer Volksliedern mit witzigen und gelegentlich auch melancholischen Abstechern nach Bulgarien, Norwegen und Rumänien bis in ein Wiener Kaffeehaus mit Fritz Kreislers «Liebesfreud» und seinem «Marche Miniature Viennoise».
Stilrichtungen vermengen sich
Die drei virtuosen Luzerner Musiker beherrschen verschiedenste Stilrichtungen. Die Akkordeonistin Claudia Muff spielt seit je gerne Volksmusik, aber auch Klezmer-Klänge und Musette. In der viersätzigen «Napf- und Nebel-Suite» komponiert sie wunderbare Stimmungsbilder über Luzerner Sagenfiguren wie der Hexe Sträggele oder dem höllischen Jäger Dürst.
Bassist Peter Gossweiler komponiert ebenfalls und spielt nicht nur lässig-jazzig, sondern entlockt seinem Instrument unglaubliche Klänge. Genauso wie Armin Bachmann, der launig durch den grössten Teil des Konzertes führte: Er beherrscht seine Hauptinstrumente Posaune und Alphorn absolut meisterlich. Und so gelingt es dem Trio Cappella mühelos, uns mit mehr als einem Dutzend witzig-skurriler Titel zu begeistern: Beispielsweise mit der Geschichte eines spanischen Kanarienvogels, der sich betrunken verfliegt und sich in Irland in eine Möwe verliebt – weil das Trio aus einem katholischen Kanton stammen, endet das Stück mit Hochzeitsklängen. Bezaubernd!