KSA-Direktor: «Meine Angst ist, dass eine gewaltige Covid-Welle kommt, wenn die Leute Weihnachten feiern und Skifahren gehen»

Im Kantonsspital Aarau ist man wenig optimistisch, was die kommenden Wochen angeht. KSA-Direktor Robert Rhiner sagt zur «SonntagsZeitung»: «Meine Angst ist, dass eine gewaltige Covid-Welle kommt, wenn die Leute Weihnachten feiern und Skifahren gehen.» Noch könnten die dringendsten Operationen im KSA durchgeführt werden. Er warnt aber: «Die Fallzahlen dürfen nicht weiter steigen, sonst droht eine Überlastung des Systems.»

Soweit ist es im Universitätsspital Zürich bereits. Letzte Woche musste erstmals eine dringliche Operation eines jungen Tumorpatienten verschoben werden, wie Direktor Gregor Zünd der «SonntagsZeitung» bestätigt. Die Spitalleitung schickte den Mann nach Hause, weil es auf der Intensivstation nur noch drei freie Plätze gibt.

Die kritische Lage in den Spitälern ist eines der grossen Themen der Sonntagszeitungen. In der «NZZ am Sonntag» warnen drei Zürcher Chefärzte vor dem Kollaps der Spitäler. «Das Gesundheitssystem ist jetzt schon überlastet. Seit Wochen.» Gemäss «SonntagsZeitung» schickten die fünf Universitätsspitäler von Basel, Bern, Zürich, Lausanne und Genf Gesundheitsminister Alain Berset einen Brief, in dem sie «ihre grosse Besorgnis zur aktuellen Lage» ausdrücken.

Im Aargau ist jüngst eine Sensibilisierungs-Kampagne angelaufen. Kanton und Spitäler wollen über den Ernst der Lage aufklären und rufen die Menschen auf, sich an die Schutzmassnahmen zu halten.