
Künftig spielt Marco Moor nicht mehr mit, sondern gegen seine Jugend-Kollegen
Bei den einen zieht er im Hintergrund die Fäden, bei den anderen will er auf dem Feld Akzente setzen: Marco Moor. Im Vorstand des RHC Vordemwald agiert er als Sportchef und fädelt gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Transfers ein. Als Spieler wechselte er auf diese Saison hin zum Roller Club Vordemwald White Sox, der Anfang 2017 aus dem RHCV heraus entstanden war, um möglichst vielen Vordemwaldern die Teilnahme an NLB-Partien zu ermöglichen. «Zum einen erhoffe ich mir mehr Einsatzzeit als zuletzt im Fanionteam des RHCV», sagt Marco Moor. Zum andern wird er Trainer Roger Hochuli unterstützen, ab und zu ein Training leiten und so mithelfen, dass die zweite NLB-Mannschaft aus Vordemwald den eingeschlagenen Weg fortsetzen und sich weiterentwickeln kann.
Auch künftig absolviert der Zofinger nebst den Übungseinheiten mit den White Sox einmal pro Woche ein Training mit dem RHC Vordemwald. «Ich hoffe, ich kann dadurch vielleicht die eine oder andere Brücke schlagen zwischen den beiden Equipen», so der bald 26-Jährige – was im Sinne beider Clubs wäre. Beide Mannschaften liegen dem Maschinenbauingenieur nämlich am Herzen. «Mit dem Wechsel verliess ich beim RHCV Mitspieler, mit denen ich sozusagen seit dem Kindergarten Rollhockey gespielt habe», betont Marco Moor, «gegen sie anzutreten, wird schon speziell werden, auch wenn es bis zum ersten Derby noch eine Weile dauert.» Am 20. Oktober ist es soweit.
Los geht die Saison für den RHC Vordemwald am 20. September, für die White Sox bereits am Samstag mit dem Cupspiel gegen Wolfurt. «Der Start kommt früh und ich erwarte einen harten Match», sagt Marco Moor, «aber ich denke, wir sind bereit.»
Kader deutlich breiter
Die Vorbereitung sei bei beiden Vordemwalder Teams gut verlaufen. Nebst einem gemeinsamen Trainingsweekend standen vor allem beim RHCV mehrere Testspiele an. «Ziel dabei war, sich als Kollektiv zu finden», so Marco Moor, der selber einiges dazu beigetragen hat, dass die erste Mannschaft um Trainer Alejandro Rodriguez viele neue Gesichter erhalten hat. Der 21-jährige Spanier Pelayo Ramos stösst von der RESG Walsum (De) dazu. Der gleichaltrige Diego Alessandro de Brito Dias stammt aus Portugal und feierte mit Benfica Lissabon im Juniorenbereich mehrere nationale Titel.
Zudem kommt Florian Kläui mit NLA-Erfahrung und von Gipf-Oberfrick nach Vordemwald. Nach einer Pause zurück sind Martin Häfliger und der länger verletzte Daniel Göttmann. «Das Kader hat nun die entsprechende Breite, damit wir endlich den Aufstieg in die Nationalliga A schaffen können», ist Marco Moor überzeugt, «sofern es gelingt, aus den starken Einzelspielern ein ebenso starkes Team zu bilden, und da bin ich sehr zuversichtlich.»
Neuer Modus
In den letzten beiden Saisons war für den RHCV jeweils im Superfinal Endstation, die Aufstiegsträume platzten in nur einem einzigen Match. Da kommt den «Wäudlern» der neue Modus wohl entgegen. Nicht mehr alle Equipen, sondern nur die besten Vier in der NLB schaffen es in die Playoff-Halbfinals. Der NLB-Meister und somit der Aufsteiger wird im Finale in einer Serie ermittelt. Dass Vordemwald in die NLA gehört, zeigt auch ein Blick auf die Clublandschaft: «Der RHCV ist mittlerweile einer der grössten, wenn nicht der grösste Verein der Schweiz gemessen an der Anzahl der Teams in der Liga», sagt Marco Moor nicht ohne Stolz, «das Fundament stimmt also.»
Dass er selber die Promotion in die oberste Spielklasse «nur» als Sportchef miterleben würde, nicht aber als Spieler auf dem Feld, scheint den Thutstädter nicht zu stören. Er mag sein Engagement bei den White Sox: «Es macht viel Freude, mit dem jungen Team zu arbeiten und an der Zukunft des Vereins zu bauen.»
Die White Sox wollen in ihrer zweiten Saison ohne Druck aufspielen. Laurent Geiser, der in den letzten Saisons «nur» mittrainierte, löste ebenfalls eine Lizenz und bringt seine Routine aus mehreren NLA-Saisons ein. Die Sox wollen dem einen oder anderen Favoriten ein Bein stellen. Also auch dem RHCV? «Wir werden auf jeden Fall immer alles geben», sagt Marco Moor und lacht, «auch gegen sie.»
RHC Vordemwald, Saison 2018/19:
Trainer: Alejandro Rodriguez (bisher). – Spieler: Simon Wuffli, Tiago Martins, Sandro Moor, Patrick Moor, Daniel Göttmann, Sven Kunz, Nicola Hasler, Ryan Käslin, Martin Häfliger, Florian Kläui, Pelayo Ramos, Diego De Brito Dias, Flurin Hofer, Patrick Mühlheim. – Zuzüge: Häfliger (RHCV, nach Pause zurück), Kläui (Gipf-Oberfrick), De Brito Dias (Cascais, Po), Ramos (Walsum, De). – Abgänge: Marco Moor (White Sox), Alberto Garcias (Spielertrainer bei Dornbirn).
RC Vordemwald White Sox, Saison 2018/19:
Spielertrainer: Roger Hochuli (bisher). – Spieler: Leandro Moor, Aldo Rui, Lukas Göttmann, Joel Altenbach, Fabian Künzli, Jérome Altenbach, Sascha Schmied, Colin Flückiger, Laurent Geiser, Marco Moor, Andreas Schmied. – Zuzüge: Marco Moor (RHCV), Geiser (RHCV). – Abgänge: Mike Braun.
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