Langenthal verliert einen epischen Kampf gegen Thurgau nach mehr als fünf Dritteln

Der SC Langenthal und der HC Thurgau liefern sich in den letzten Minuten der regulären Spielzeit ein Duell, das seinesgleichen sucht. Zuerst erzielt Thurgau im Schlussdrittel nach nur 31 Sekunden das 1:1, weil Pascal Caminada das Tor verlässt und einen Zuspielfehler an Patrick Spannring begeht. Dann, zweieinhalb Minuten vor Schluss, gelingt dem Gast sogar den Führungstreffer. Bei einer unnötigen, angezeigten Strafe gegen Dario Kummer lenkt Adam Rundqvist einen Schuss von Jan Mosimann ins Tor ab. Langenthal am Ende? So scheint es. Zu allem Übel nimmt Captain Yves Müller auch noch die nächste, unnötige Strafe, etwas weniger als zwei Minuten vor Schluss. Dann aber beginnt Thurgaus Zitterpartie. Wie schon im letzten Qualifikationsspiel gegen den EHC Olten scheint es, als hätten die Ostschweizer Angst vor dem Siegen. Ang unterläuft ein Abspielfehler und Langenthal leitet den Konter ein. Erst übernimmt Thurgau die Scheibe ein weiteres Mal, aber Ang doppelt sogleich nach und verliert gegen Tyler Higgins den Puck erneut. Dieser kommt via Dario Kummer zu Eero Elo und nach dessen Schuss zurück zu Kummer. Das SCL-Eigengewächs macht dann seiner Bezeichnung «Playoff-Monster» alle Ehre. Er nimmt die Scheibe hinter der Torlinie an, drückt sie nach vorne, schiesst und trifft. 10 Minuten vor 10 – während andere die Spätnachrichten im TV schauen, bejubeln die Langenthaler die Tatsache, dass sie sich in die Verlängerung retten.

Die Langenthaler erneut besser als die Thurgauer

So verdient der Sieg der Thurgauer mit dieser Ausgangslage gewesen wäre: Erneut hätte der SC Langenthal zuvor mehrfach die Möglichkeit gehabt, die Partie und damit auch die Serie zu entscheiden. Nach 10 Minuten gingen die Gastgeber durch einen Konter in Führung, auch dieser wurde von Kummer eingeleitet. Sein Schuss wird durch den Ablenker vom erneut starken Nicola Aeberhard zur Vorlage für Vincenzo Küng, welcher das Skore eröffnet. Abermals stockt dann aber die offensive Torproduktion, obwohl die Langenthaler vermeintlich konsequent ans Werk gehen. Für beide Teams entsteht ein Abnützungskampf auf hohem Niveau. Beide Teams bieten Playoff-Hockey vom Feinsten.

Die Fehler von Caminada und Ang führen zur Verlängerung, welche die Emotionen selbst im leeren Stadion hochleben lässt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Langenthal erneut nahe am Siegtreffer ist. In der 74. Minute beispielsweise lenkt Vincenzo Küng einen Schuss von Yves Müller an den Pfosten ab, wenig später scheitern die Oberaargauer auch noch in Überzahl. In der 86. Minute schliesslich jubeln die Gäste bereits. Das Tor wird wegen Goaliebehinderung aber nicht gegeben. Nach 26 Sekunden im sechsten Drittel macht dann Thurgaus Jonathan Ang alles klar.