
Luca Wyss: «Das werde ich nie vergessen»
Die Enttäuschung bei Luca Wyss ist gross. «Wir haben enorm viel getan, um eine Medaille gewinnen zu können», sagt er, «dass es nicht geklappt hat, schmerzt.» Man habe ein immens gutes Turnier gespielt, noch wiegt der Frust über die letzten zwei Niederlagen aber schwer. Dennoch ist für den Melchnauer eines klar: Das Erlebnis U20-Weltmeisterschaft sei unglaublich schön gewesen. «In diesem riesigen Stadion in Kanada eine Weltmeisterschaft zu spielen – das werde ich nie vergessen», sagt der 19-Jährige. Dass in den letzten beiden Spielen auch noch das Publikum mehrheitlich die Schweizer unterstützte, sei schön gewesen. «Es hat grossen Spass gemacht. Für mich sind die Erlebnisse kaum in Worte zu fassen.»
Mit sich selbst und seiner Kampagne ist Wyss zufrieden. Die Vorrunde verpasste der Stürmer noch wegen einer Hirnerschütterung, im Viertelfinale gegen Schweden trumpfte er dann mit dem entscheidenden 2:0 gross auf. «Natürlich war das mein persönliches Highlight. Ich habe enorm viele Reaktionen darauf erhalten, was mich sehr gefreut hat», sagt Wyss und betont, dass er in dieser Zeit viel lernen konnte. «Auf dem kleineren Feld passiert alles viel schneller. Man muss schneller Entscheide treffen, schneller schiessen oder passen. Und gegen Akteure spielen zu dürfen, die teilweise schon in der NHL Einsätze hatten – das ist einfach nur geil.»
Entsprechend wolle er auch viel aus dem Turnier mitnehmen und den nun gewonnenen Schwung auch beim SC Langenthal nutzen. «Ich hoffe natürlich, dass ich ein bisschen mehr spielen kann. Ich fühle mich nach diesem Turnier bereit dazu. Auch wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen», erklärt Wyss. Letztlich liege dieser Entscheid aber beim Trainer Per Hånberg, er selbst fühle sich aber sehr wohl auf dem Feld und er spüre, dass er weitere Fortschritte anstreben kann.
Dabei ist eines sicher: Dem SC Langenthal würde Wyss’ Spielstil gut tun. An der WM überzeugte der Flügelstürmer oftmals als Energiespieler. Er teilte Checks aus, lief viel und agierte bissig im Forechecking. «Der Trainer hat uns gesagt, dass wir Energie bringen sollen. Die Beine bewegen beispielsweise. Das haben wir dann auch versucht umzusetzen», erklärt Wyss. Das will er nun auch beim SC Langenthal beweisen. Heute Abend, im Spiel gegen Kloten, absolviert er das erste Heimspiel nach seiner Rückkehr aus Vancouver.