Luzern soll an neue Kaserne der Schweizergarde bezahlen

Der Kanton Luzern soll die neue Kaserne der Schweizergarde im Vatikan aus den allgemeinen Staatsmitteln mitfinanzieren. Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat, mit einem Dekret 400 000 Franken freizugeben. Die «Spende» polarisiert, SP und Grüne lehnen sie ab. Gemäss der am Montag publizierten Botschaft fliesst das Geld nicht an den Vatikan, sondern an die Stiftung für die Renovation der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan. Die Kaserne sei in keinem guten Zustand mehr und zu klein. Es sollen der Garde auch mehr Familienväter angehören dürfen. So wird die neue Kaserne neben 114 Einzelzimmern auch 26 Familienwohnungen haben. Geplant wurde die Kaserne vom Tessiner Architekturbüro Durisch und Noll. Die Kosten werden auf 45 Mio. Franken veranschlagt, dazu kommen 5 Mio. Franken für die behelfsmässige Unterbringung der Garde während der Bauzeit. Finanziert werden soll die Kaserne mit Spenden. Der Bund hat einen einmaligen Beitrag von 5 Mio. Franken zugesichert. Katholisch geprägte Kantone stehen gemäss der Botschaft einer staatlichen Unterstützung ebenfalls wohlwollend gegenüber. Für den Regierungsrat ist eine Unterstützung des Neubaus durch den Kanton ebenfalls angezeigt, denn Luzern verbinde viel mit der Schweizergarde. Von 1548 bis 1878 seien die Kommandanten der Garde immer Luzerner gewesen. Zudem geniesse die Garde einen grossen Bekanntheitsgrad und sei eine Botschafterin der Schweiz. Die 400 000 Franken entsprächen einem Franken pro Einwohner. Eine Finanzierung aus dem Lotteriefonds ist aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Das Dekret untersteht dem fakultativen Referendum. (sda)