
Manfred Rötheli wird neuer Schulleiter in Murgenthal
Im ganzen Aargau laufen zurzeit die Vorbereitungen auf die Abschaffung der Schulpflege hin. Deren Aufgaben werden per 1. Januar 2022 von der Schulleitung und dem Gemeinderat übernommen. Genau in diese Zeit fällt in Murgenthal der Wechsel der Schulleitung. Barbara Plüss, die seit dem Schuljahr 2013/14 die Kindergärten und Primarschule in Murgenthal leitete, sucht sich eine neue Herausforderung.
Ihr Nachfolger wird der Oltner Manfred Rötheli, der auch als Uroltner bezeichnet werden könnte. «Bis auf ein halbes Jahr habe ich immer in Olten gelebt», so der 55-Jährige. Für seine Aufgabe als Schulleiter in Murgenthal bringt Rötheli einen prall gefüllten Rucksack voller Erfahrung mit. Aktuell ist er als Schulleiter an einer anderen, kleineren Schule tätig. «Mur- genthal ist rein von der Grösse her der nächste logische Schritt.» Zudem reize ihn an Murgenthal, dass die Primarschule über drei Standorte verteilt ist. Ein gemeinsames Ziel zu finden und mit allen Beteiligten darauf hinzuarbeiten, hat er sich selbst als Ziel gesetzt. «Schulleiter ist schon von der Führungsebene aus betrachtet ein äusserst spannender Job», so Rötheli. Denn Lehrer würden eigent-lich sehr autark arbeiten und liessen sich nicht mit einem klassischen Führungsstil lei-ten. Seine neue Rolle sieht er daher auch eher als Coach. Dabei hilft ihm sein Master in Coaching/Supervision an der FH Soziale Arbeit, den er 2017 abschloss.
Seine beruflichen Anfänge führten Manfred Rötheli über eine technische Lehre hin zur Informatik, wo der ehemalige Marathonläufer auch als Berufsschullehrer – und in der Wirtschaftsinformatik auf Stufe HF – tätig ist. Zukünftig wird sich Rötheli an der Schule Murgen- thal noch mehr auf die Funktion eines Schulleiters fokussieren können. Seine Stärken liegen heute eher mehr in der Bildung und in der Organisationsentwicklung sowie im Bereich der Digitalen Transformation als in der Technik. So will er auch in der Schule Murgenthal seine Stärken einfliessen lassen.
Zusammenarbeit bei der Übergabe ist gut
Auch seine Partnerin ist im Bildungswesen tätig und wird ebenfalls die Rolle einer Schulleiterin an einer anderen Schule übernehmen. «Ursprünglich haben wir uns beide auf diese Stelle beworben – ohne, dass wir es zuerst voneinander wussten», erzählt Rötheli. Seine Partnerin habe die Bewerbung aber zurückgezogen, weil sie lieber ein kleineres Pensum hätte. Was, wenn sie die beiden letzten Kandidaten gewesen wäre? «Dann hätten wir es voll draufankommen lassen. Wir sind da transparent miteinander.»
Der Schulpflege ist Transparenz ebenfalls wichtig. «Wir arbeiten zurzeit eng mit Brigitte Odermatt, der zuständigen Gemeinderätin, zusammen», erklärt Roger Haller, Präsident der Schulpflege Murgenthal. Auch bei der Wahl des Schulleiters – die durch die Schulpflege, das Lehrergremium und Gemeinderat Markus Wüthrich, erfolgte – sei Odermatt regelmässig informiert worden. Letztlich arbeitet sie ja zukünftig eng mit Manfred Rötheli zusammen – wenn sie denn wiedergewählt wird und dasselbe Ressort übernimmt. Haller und Vizepräsident Daniel Niggli, sowie die aktuelle Schulleiterin, Gemeinderätin Brigitte Odermatt und die Schulsekretärin und der Gemeindeschreiber, beschäftigen sich bei der bevorstehenden Abschaffung der Schulpflege aktuell besonders mit der Anpassung von Reglementen und Kompetenzen. Ab August wird Brigitte Odermatt als Ressortvorsteherin auch an allen Sitzungen der Schulpflege dabei sein. «So können wir den Übergang möglichst reibungslos gestalten.» Das Ziel der beiden Schulpfleger ist es, dass Schüler, Eltern und Lehrer gar nicht merken, dass es das Gremium nicht mehr gibt. «Es ist daher wichtig, dass die Verantwortlichen am 1. Januar startklar sind», so Daniel Niggli. Klar werde die Arbeit allen Mitgliedern der Schulpflege fehlen, so Haller. «Es geht aber um das Wohl der Kinder. Schon alleine deshalb müssen wir auch bei der Übergabe unsere beste Arbeit leisten.»