Martin Valovcan hat seinen Platz beim SC Zofingen gefunden

«Er ist ein unermüdlicher Kämpfer. Ein richtiger Stürmer mit Torriecher, der sehr schnell ist», sagt SCZ-Trainer Nicola Nocita über Martin Valovcan. Seit rund sechs Monaten spielt der 25-jährige Stürmer aus der Slowakei bei den Thutstädtern und hat, nach einigen Startschwierigkeiten, seinen Platz im Team gefunden. «Martin hatte zu Beginn Mühe, sich im neuen Umfeld zurecht zu finden. Seit bei ihm der Knopf aufgegangen ist, ist er für uns Gold wert», sagt Nocita. Die Feststellung trifft nach dem überraschenden Abgang der beiden brasilianischen Offensivkräfte Julio Sant’Anna und Wellington umso mehr zu, müssen doch die verbliebenen Angreifer Martin Valovcan und Oliver Jonjic jetzt in die Bresche springen. «Für die Mannschaft ist es schade, dass Julio und Wellington gehen mussten», sagt Valovcan, «aber wir haben gute junge Spieler im Kader, die ihre Qualitäten besitzen.» Für ihn selbst hat sich die Situation nur geringfügig geändert. «Als Ausländer werden Tore von mir erwartet, deshalb bin ich mir den Druck gewohnt», so Valovcan.

Dass die Nummer 18 dieser Herausforderung gewachsen ist, zeigt der Blick auf die Torschützenliste. In fünf Partien in der 1.-Liga-Gruppe 2 hat Valovcan drei Treffer erzielt. Mit seiner Ausbeute ist der Slowake trotzdem nicht zufrieden: «Ich kann noch mehr. Bis zum Ende der Saison will ich zehn Tore schiessen». Luft nach oben sei bei der gesamten Mannschaft vorhanden. Für seinen Geschmack ist der SC Zofingen mit Platz neun noch unter Wert geschlagen. «Wir müssten drei bis sechs Punkte mehr auf dem Konto haben», analysiert Martin Valovcan die bisherigen Auftritte, in welchen das Potenzial in der Offensive nicht vollständig ausgeschöpft worden sei.

Mehr Struktur gesucht

In Martin Valovcans Fussball-Karriere stellt der SC Zofingen die erste Station im Ausland dar. Bis letzten Februar hat er in den zwei höchsten slowakischen Ligen gespielt, die vom Niveau her mit der 1. Liga in der Schweiz vergleichbar sind. Das Leben als Profi entsprach aber selten seinen Vorstellungen. «Manchmal traf der Lohn erst mit dreimonatiger Verspätung ein, und auch der Alltag gestaltete sich weniger strukturiert als hier», sagt Valovcan. Deshalb suchte er etwas Neues – und fand es in Zofingen. Über Defensivspezialist Michal Rakovan kam der Kontakt zum SCZ zustande. Zudem sorgte der Tscheche dafür, dass Valovcan im gleichen Gartenbau-Unternehmen eine Arbeitsstelle erhielt. «Ich habe mich gut eingelebt», sagt Valovcan, der in Safenwil wohnt. Einzig mit der Deutschen Sprache hapert es noch. «Inzwischen verstehe ich schon vieles, nur das reden fällt mir schwer», gesteht Valovcan, der zur Not auf Rakovans Dienste als Übersetzer zurückgreift.

Auf dem Rasen sind diese Probleme nicht vorhanden: «Im Fussball ist die Sprache überall gleich. Man versteht sich», sagt Martin Valovcan und lächelt. Einig ist man sich auch, was die Erwartungshaltung für das Heimspiel des SC Zofingen gegen Buochs angeht. «Nach der Niederlage in Biel wäre es gut, wenn wir zuhause drei Punkte holen würden», sagt Valovcan.