
Massive Hundeattacke: Boxer-Club bedauert
Der Schweizerische Boxer-Club (SBC) reagiert in einer Stellungnahme auf den Angriff eines Boxer-Rüden auf einen Zofinger Arzt. Der SBC kritisiert, dass der Sachkundenachweis wieder abgeschafft wurde.
«Mit Bestürzung» habe der SBC vom Vorfall in Reiden am 22. April erfahren, schreibt Zentralpräsident Hans Zürcher in der Stellungnahme. «Wir bedauern im Namen aller Boxer-Halter diesen traurigen Zwischenfall sehr, denn dies entspricht in keiner Art dem Charakter und dem Wesen des Boxers.» Bei dem Angriff verletzte ein männliches Tier einen joggenden Arzt schwer, unter anderem an den Händen. Er ist nach wie vor arbeitsunfähig (wir berichteten).
Der Deutsche Boxer habe sich über Jahrzehnte zu einem beliebten Familienhund entwickelt, hält Zürcher in der Stellungnahme weiter fest. Seit je werde in der Zuchtauslese auf die Gutartigkeit und ein ausgeglichenes Wesen der Elterntiere sehr grossen Wert gelegt. «Diese vorzüglichen Eigenschaften werden über Generationen an die Welpen weitervererbt, und so kommen diese im Alter von acht Wochen mit den besten Voraussetzungen zu ihrer neuen Familie.» Der Boxer sei verspielt, neugierig, temperamentvoll und kinderliebend und zudem aufmerksam, lernfähig und sehr leistungswillig. «Mit all diesen Eigenschaften ausgestattet kommt der kleine Boxer-Welpe auf die Welt.»
Kein Nachweis – weniger Kontrolle
Wie es der Tierarzt Flurin Tschuor in seinem Interview im Zofinger Tagblatt beschrieben habe, habe der Hundehalter die schwierige Aufgabe, «diese Eigenschaften des neuen Lebensbegleiters in der Prägungs- und der Sozialisierungsphase sowie in der Erziehung positiv auszubilden und zu festigen». Dies verlange vom Hundehalter ein grosses Wissen, Ausdauer, Konsequenz und Einfühlungsvermögen in das Hundeleben. Nur so sei ein schönes und problemloses Boxerleben möglich.
«Deshalb bedauern wir es sehr, dass der obligatorische Sachkundenachweis für alle Hundehalter nach so kurzer Zeit wieder abgeschafft und keine Alternative angeboten wurde», schreibt der SBC-Präsident weiter. «Denn dieses Instrument bürgte doch für eine gewisse Kontrolle bezüglich Wahrnehmung von Verhaltensauffälligkeiten bei Hunden, was uns sehr wichtig erscheint.» Der Schweizerische Boxer-Club wünsche dem verletzten Arzt «rasche und gute Genesung» und hoffe, dass dieser so rasch als möglich seine Arbeit wieder aufnehmen könne.