Mats Hammerich schlägt das Angebot des FC Aarau aus

Der Absturz am letzten Spieltag von Rang 3 auf Platz 5 kostet den FC Aarau 33000 Franken Erfolgsprämien. Die gute Nachricht: Am gleichen Abend wurde der Verlust wettgemacht, ja sogar in einen Gewinn umgewandelt. Denn weil am Donnerstag Winterthurs Gabriel Isik vom Platz flog, überholte der FCA die Zürcher in der Fairplay-Wertung und sicherte sich die 50000 Franken für die fairste Mannschaft der Challenge League.

Es ist dies die letzte Pointe einer aufregenden Saison, in der Aarau auf dem Papier «nur» den zum Minimalziel ausgerufenen Rang 5 erreichte, vor allem aber mit attraktivem Fussball und beeindruckender Entwicklung Hoffnung auf mehr machte. Sprich: Dass in der Saison 2021/22 der Aufstieg in die Super League ein realistisches Ziel ist.

Seit geraumer Zeit laufen die Planungen, um Ende Juli, wenn die neue Saison beginnt, mit einem kompetitiven Kader an den Start gehen zu können. Das Motto für den Transfersommer lautet: «Möglichst wenig Veränderungen.» Das Gerüst soll beisammen bleiben, begehrte Spieler wie Bergsma, Rrudhani, Balaj und Spadanuda werden nur dann verkauft, wenn das finanzielle Angebot die Schmerzgrenze übersteigt. Dennoch werden sich Rochaden nicht vermeiden lassen: Seit geraumer Zeit fest stehen die Abgänge von Captain Elsad Zverotic, der ins Scouting wechselt, von Linksverteidiger Bryan Verboom, der wegen Verletzungen seine Klasse nur andeuten konnte und von Nicolas Schindelholz, der seit vergangenem Sommer gegen eine Krebserkrankung ankämpft und dessen Vertrag nun ausläuft. Weiter wird auch Mats Hammerich den FC Aarau verlassen, das haben Recherchen ergeben. Hammerich hat das Angebot zur Vertragsverlängerung abgelehnt.

Technische und spielerische Limiten blieben offensichtlich

Trainer Stephan Keller hat Hammerich im Spätherbst auf Kosten von Zverotic vom Ersatz- zum Stammspieler gemacht, um ihm die Chance zur Entfaltung zu geben. Hammerich hat sich seither gesteigert, seine technischen und spielerischen Limiten blieben indes offensichtlich. Dennoch hat Sportchef Sandro Burki Hammerich ein Angebot zur Vertragsverlängerung unterbreitet, ihm jedoch zu Verstehen gegeben, dass im zentralen Mittelfeld ein Spieler mit Stammplatz-Wahrscheinlichkeit verpflichtet werde. Wohl deshalb hat dieser die Offerte abgelehnt.

Hammerich durchlief die Nachwuchsabteilung «Team Aargau» und absolvierte im Mai 2016 das erste Pflichtspiel für die FCA-Profis, 113 weitere sollten folgen. Zwischenzeitlich war er an Cham (Promotion League) ausgeliehen. Wie es mit ihm weitergeht, ist offen: Versucht er sein Glück als Profi woanders? Oder wird er den Fokus auf eine berufliche Ausbildung legen und nur noch im Amateurbereich kicken?

Erste Namen geistern durchs Brügglifeld

Hammerichs Abgang hat zur Folge, dass der FCA im zentralen Mittelfeld eher zwei neue Spieler denn nur einen verpflichten wird. Erste Namen geistern durchs Brügglifeld: So soll an einer Rückholaktion von Gezim Pepsi gearbeitet werden.Der beim FC Basel ausgebildete Kosovo-Schweizer war bereits von Sommer 2018 bis Januar 2020 in Aarau, ehe er zu Winterthur weiterzog. Dort hat Pepsi noch einen bis 2022 gültigen Vertrag, was ein Comeback im FCA-Dress natürlich erschwert.

Derweil sind die Chancen intakt, dass Stürmer Mickael Almeida auch nächste Saison für Aarau spielt: Nach dem Abstieg von Chiasso ist sein Vertrag mit den Tessinern aufgelöst worden, momentan ist Almeida vertragslos. Der 22-Jährige hat bei seiner Rückkehr im Februar den Wunsch geäussert, längerfristig zu bleiben. Da konnte man noch nicht ahnen, dass im Sommer wegen Almeidas herausragender Leistungen auch höherklassige Klubs um seine Dienste buhlen werden.