
Meisterschaftsstart im Volleyball trotz Präsidenten-Rücktritt nicht gefährdet
Mit ein paar wenigen Zeilen an die Medien und mit einer E-Mail an die Vereine kommunizierte Swiss Volley Region Aargau gestern vor dem Mittag den sofortigen Rücktritt des Verbandspräsidenten Jürg Seiler. Der Zofinger hatte seine Vorstandskollegen letzten Donnerstag an einer ausserordentlichen Sitzung über seinen Entscheid orientiert. Als Grund gibt der SVRA in der offiziellen Mitteilung «unterschiedliche Vorstellungen über die Ausrichtung des Verbandes» an. «Wir gehen nicht im Unfrieden auseinander», betont Jürg Seiler, «ich werde derzeit nicht mehr zu meinem Abgang sagen.»
Keine Details zu den Rücktrittsgründen
Als Kontakt- und Auskunftsperson übernimmt bis auf Weiteres Silvia Müller, Ressortleiterin Beachvolleyball. Sie sagt: «Wir haben abgemacht, nicht auf Details einzugehen.» Die operativen und strategischen Aufgaben, die bislang zum Pflichtenheft von Jürg Seiler als Präsident und Sponsoring-Chef zählten, werden vorübergehend auf die verbleibenden Vorstandsmitglieder verteilt. «GenauereAbsprachen stehen aus», sagt Müller und spricht von einer «logischerweise schwierigen Situation». Der Start der regionalen Meisterschaft im Oktober sei keinesfalls gefährdet durch den Rücktritt des Präsidenten: «Die Saisonvorbereitung und Durchführung ist schon länger aufgegleist.»
Das Überraschende an Seilers Rücktritt sei auch für die SVRA-Funktionäre gewesen, dass er per sofort erfolgte. «Damit haben wir nicht gerechnet», so Silvia Müller, «aber er hat auf seinem Entscheid, den wir bedauern, bestanden. Letztlich bringt es dann niemandem etwas, auf irgendwas zu beharren.» Der Vorstand blicke motiviert nach vorne und wolle bis zur Delegiertenversammlung am 16. November den Vereinen eine Lösung präsentieren können, so Müller. Im Idealfall wäre das eine neue Präsidentin oder ein neuer Präsident, der oder die sich zur Wahl stellen würde. Ob es realistisch sei, innerhalb von zwei Monaten jemanden zu finden, der diese verantwortungsvolle Aufgabe übernimmt, sei fraglich, sagt Silvia Müller.
Der Thutstädter Jürg Seiler (64) wurde im November 2015 von den Delegierten als Nachfolger von Roger-René Müller gewählt, der die Geschicke des SVRA zuvor 20 Jahre lang geleitet hatte.
Hier geht es zu einem Interview mit Jürg Seiler von 2018.
Hier ist das Antritts-Interview von 2015 zu lesen.