Mikrowellen-Food der anderen Art: Dieser 28-jährige Aargauer liefert die gesunde Zmittag-Alternative

Jeden Tag frisch und lecker: Menuboxen von Prepper (zvg)
Jeden Tag frisch und lecker: Menuboxen von Prepper (zvg)

Frühmorgens hackt und schnibbelt Simon Rüegger saisonales Gemüse in seiner Produktionsküche in Brugg. Der gelernte Koch und KV-Absolvent hat letztes Jahr seinen Bürojob an den Nagel gehängt, um seinen Traum zu verwirklichen: eine gesunde Zmittag-Alternative unter die Leute bringen.

Frisch, nährstoffreich, nachhaltig. Am Dienstag gibts Blumenkohl-Wings, am Mittwoch rassiges Kichererbenscurry. Das Essen liefert er gekühlt, bereit zum Aufwärmen. Auf dem Deckel der biologisch abbaubaren, mikrowellenfesten Box listet Rüegger alle Zutaten auf, die er verwendet. Der 28-jährige Badener ist eine Ein-Mann-Show. „The Prepper„, sein Unternehmen, betreibt er alleine.

Der Name ist vom englischen Begriff Meal-Prepping – Vorkochen – abgeleitet. Wenn die Meal-Böxli versiegelt bereit stehen, beginnt er auszuliefern. In den Regionen Brugg und Baden. Meist an Büros oder Angestellte in Geschäften. Seine Kunden schätzen die Flexibilität, die die aufwärmbaren Speisen mit sich bringen. Wie Fertiggerichte, aber kreativ, gesund – und fast ohne Plastik.

Nach dem Essen fit und energiegeladen

Jeden Tag bietet er ein anderes Fleisch- und Veganmenu an. Alternativ zu Stärke-Beilagen kann man auch eine Low-Carb-Beilage bestellen. „Ich habe das früher immer vermisst, bei uns im Büro um die Ecke gab es nur ungesunde Optionen, um sich am Mittag verpflegen zu können“, sagt er. Danach habe er sich immer schwer gefühlt. Rüegger achtet selbst auf gesunde Ernährung, treibt Sport. „Nach meinen Mahlzeiten fühlt man sich nicht unnötig beschwert, sondern fit und energiegeladen.“

Als Unternehmer steckt er noch in den Kinderschuhen. Jeder Schritt sei neu für ihn, sagt er. Motiviert wirkt Rüegger, positiv eingestellt. Sein Lächeln ist warm. Die Coronakrise nutze er dazu, „die Dinge von einer anderen Seite zu betrachten, um auf neue Ideen zu kommen.“

Und diese sprudeln nur so aus ihm heraus. Seine Energy-Balls – eine zu Bällen geformte, gesunde Süssspeise – können Gäste im Restaurant Trudelkeller zum Kaffee bestellen. Seit Mitte Mai betreibt er einen Pop-up-Store im Club Gate54, wo er über Mittag seine Boxen verkauft. Eine Win-Win-Situation: Die Betreiber des noch geschlossenen Clubs freuen sich über einen Mietzustupf, er erhält Platz – und mehr Aufmerksamkeit.

Irgendwann einen eigenen Laden an einem fixen Standort zu eröffnen; das könnte sich Rüegger gut vorstellen. „The Prepper wird sich noch verändern“, sagt der 28-Jährige, „aber die Grundwerte bleiben.“