Mit Frust und Gitterhelm: Olten schlägt die Ticino Rockets mit 2:1

Der EHC Olten knüpft dort an, wo er das alte Jahr beendet hat: Mit einem 2:1-Sieg bauen die Oltner die Serie auf sieben Siege aus. Doch um diese drei Zähler wurde es in einer turbulenten, ja dramatischen Schlussphase noch einmal richtig eng: Erst wehrte Goalie Simon Rytz mirakulös mit dem Rücken einen Schuss ab, woraus sich die eine oder andere Auseinandersetzung vor dem Tor ergab. In der Szene danach blieb Rytz jedoch gegen den National-League-erfahrenen Adrien Lauper machtlos, weshalb die Rockets 46 Sekunden vor dem Ende das 1:2 erzielten. Immerhin brachte der EHCO den Sieg noch ins Trockene.

Dennoch zeigte sich Simon Rytz nach dem Spiel gefrustet, warf seine Trinkflasche in hohem Bogen auf die Spielerbank. Kein Wunder: Dem  EHCO-Torhüter fehlten wie bereits in La Chaux-de-Fonds und in Sierre nur wenige Sekunden zum Shutout. Einen solchen hätte er sich mit den zuletzt starken Vorstellungen längst verdient.

Schirjajews Ablenker, Nunns eiskalter Abschluss

Auch Trainer Fredrik Söderström war nach dem Spiel nicht restlos zufrieden. «Ich habe etwas das Physische vermisst. Wir gingen dem Gegner nicht unter die Haut. Wir können das besser», bilanzierte er und ergänzte: «Aber dennoch, denke ich, haben wir den Sieg über 60 Minuten gesehen verdient.» In der Tat trat der EHC Olten wie im alten Jahr entschlossen und energisch auf. Die Powermäuse gefielen dank aufsässigem Forechecking, woraus sie immer wieder sehenswerte Abschlüsse verzeichneten. Einen davon verwerteten die Oltner früh: In der 5. Minute hatte Schirjajew einen Handgelenkschuss von Verteidiger Weisskopf entscheidend abgelenkt. Und Garry Nunn profitierte vor Spielmitte von einem haarsträubenden Fehlpass von Rockets-Verteidiger Antonietti und verwertete eiskalt.

Das Gitter muss Othmann trotz 18. Geburtstag tragen

Doch die Effizienz liess bei den Oltnern ganz allgemein eher zu wünschen übrig. Längst hätten die Powermäuse höher als bloss mit zwei Toren führen müssen. Mitunter scheiterte auch Brennan Othmann mehrfach aus besten Abschlusspositionen.

Der NHL-Prospect feierte gestern seinen 18. Geburtstag, was dazu führte, dass man beim EHC Olten das Regelbuch hervorkramte. Denn mit der Volljährigkeit dürfen Junioren ihr Gitter vom Helm entfernen, so die gängige Denkweise. Jedoch ist nicht der Geburtstag entscheidend, sondern der Jahrgang. Und so wird Othmann auch weiterhin den Gitterhelm tragen müssen. Dieser war in der Schlussphase des Spiels von grosser Bedeutung. Weil Rockets-Topskorer Petr Cajka ins Gitter von Othmann langte und sich daraus ein Gerangel ergab, musste der Tscheche frühzeitig unter die Dusche.

Der EHC Olten hat nach sechs spielfreien Tagen mit dem Jahresauftakt gegen die Ticino Rockets eine strenge Phase eingeläutet. So bestreiten die Powermäuse in elf Tagen sechs Spiele. Die Fortsetzung folgt bereits am Donnerstag mit dem Heimspiel gegen die EVZ Academy.