Mittels Steigerungslauf den Matchpuck hart erarbeitet

Im fünften Duell der NLB-Playoff-Viertelfinalserie gegen den EHC Visp ist dem SC Langenthal wahrlich ein Steigerungslauf gelungen. Obwohl die Oberaargauer vor Heimpublikum nach dem ersten Drittel mit 0:1 in Rückstand gerieten, drehten sie die Partie und gewannen mit 2:1. Noch zu Beginn hatten die Langenthaler Mühe, mit Energie nach vorne zu gehen und den Gegner einzuschnüren.

Je länger das Spiel aber dauerte, desto besser sollte ihnen dies schliesslich gelingen. «Wir brauchten ein bisschen Zeit, um ins Spiel zu finden. Dann haben wir immer mehr getan, was wir eigentlich geplant hatten. Umso besser war unsere Leistung», erklärte Langenthals schwedisch-schweizerischer Verteidiger Philip Ahlström.

Weckruf nach elf Minuten
Vielleicht wurde der SCL auch vom Sonntagsschuss von Dario Burgener in der 11. Minute geweckt. Er entwischte den zu passiven Langenthalern auf der linken Seite und sorgte mit seinem Schuss ins obere Tordreieck für die Führung der Walliser, weshalb dem SCL zumindest zu Beginn eine herbe Niederlage drohte.

Danach drehte der Gastgeber aber auf: Noch im ersten Abschnitt traf Philip Ahlström nur den Pfosten und Kim Karlsson scheiterte nach einem Abpraller gar aus bester Position im gegnerischen Slot. Während der EHC Visp offensiv praktisch abgemeldet war, kam Langenthal dem Ausgleich konstant näher.

Im Powerplay zum Ausgleich
Die Gäste verliessen sich auf ihren grössten Vorteil: Sie wussten den besseren Torwart auf der eigenen Seite. Reto Lory hielt lange dicht, war aber dennoch nicht das Heil bringende Mittel gegen eine überlegene Langenthaler Mannschaft. In der 31. Minute musste sich Lory schliesslich ein erstes Mal geschlagen geben. Im Powerplay passte ein kurz zuvor im Eins-gegen-Eins gescheiterter Brent Kelly auf Philipp Rytz, der mit einem wuchtigen Schuss für den mittlerweile verdienten 1:1-Ausgleich sorgte.

Als die Begegnung ins letzte Drittel ging, waren die Zweifel über einen Erfolg des SC Langenthal nur noch klein, blieben die Visper doch weiterhin harmlos. Genauso harmlos war in der 46. Minute eigentlich auch der SCL, als Aurélien Marti und Patrick Schommer zuerst im eigenen Drittel Schüsse blockten, und Stefan Rüegsegger dann in der Offensive einen «Befreiungsschuss» abgab. Reto Lory sah die Scheibe offensichtlich aber nicht kommen – und liess sie zum Erstaunen vieler zum 2:1 über die Torlinie passieren.

«Wir müssen hart arbeiten für unsere Torerfolge», kommentierte Philip Ahlström, der auch deshalb umso erfreuter war, defensiv sauber und solid gearbeitet zu haben. Trotz weiteren guten Chancen des SC Langenthal blieb es beim knappen 2:1-Sieg.

Ein Highlight bahnt sich an
Somit fehlt dem SC Langenthal noch ein Erfolg für den Einzug in die Playoff-Halbfinals. Für diese Serie bahnt sich ein Highlight an: Wenn der EHC Olten seine Serie gegen Thurgau am Freitag ebenfalls beendet, kommt es zum Derby. 

So weit will SCL-Trainer Per Hanberg aber noch nicht denken. Bevor er sich über den nächsten Playoff-Gegner den Kopf zerbricht, soll am Freitag (19.45 Uhr) oder notfalls am Sonntag die Serie gegen den EHC Visp gewonnen werden. «Für uns ist dieser Viertelfinal nicht einfach. Visp spiel defensiv weiterhin sehr gut», tritt Hanberg auf die Euphoriebremse.

 

Langenthal – Visp 2:1 (0:1, 1:0, 1:0)


Schoren. – 2926 Zuschauer. – SR: Müller/Ströbel, Cattaneo/Dreyfus. – Tore: 11. Burgener (Rampazzo) 0:1. 31. Rytz (Kelly, Tschannen/Ausschluss Altorfer) 1:1. 46. Rüegsegger (Schommer, Malgin) 2:1. – Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Langenthal, 3-mal 2 Minuten gegen Visp.
Langenthal: Mathis; Rytz, Cadonau; Ahlström, Völlmin; Marti, Pienitz; Colin Gerber; Tschannen, Karlsson, Kelly; Füglister, Dünner, Kummer; Tom Gerber, Dal Pian, Leblanc; Schommer, Malgin, Rüegsegger; Hess.
Visp: Lory; Wiedmer, Forrer; Camperchioli, Nater; Wolf, Heynen; Rampazzo; Kissel, Van Guilder, Furrer; Dolana, Achermann, Altorfer; Burgener, Ritz, Sturny; Vold, Alihodzic, Portmann; Schmidli.
Bemerkungen: Langenthal ohne Campbell, Pivron und Trüssel (alle überzählig). Visp ohne Djerrah, Dubois, Lindemann und Thibaudeau (alle verletzt). – Pfostenschüsse: 15. Ahlström, 31. Kelly. 26. Time-out Visp. 58:42 bis 59:07 und 59:15 bis 60:00 Visp mit sechstem Feldspieler statt Goalie Lory.