Möbelkette XXXLutz startet in Rothrist und hat weitere Standorte im Visier

Auf vier Etagen gibt es im Stilhaus in Rothrist ab Mittwoch alles rund ums Thema Wohnen, Einrichten und Bauen. Auf der 15 000 Quadratmeter grossen Ausstellungsfläche sind über 100 000 verschiedene Sortimentsartikel zu finden. Seit 23 Jahren gehört Thomas Saliger zum österreichischen Unternehmen. Der Schreiner und Jurist stieg als Verkäufer bei XXXLutz ein und führte bald darauf eine Filiale. Seit 17 Jahren ist der 50-jährige Saliger Mitglied der Geschäftsleitung. Der Unternehmenssprecher und Marketingleiter der österreichischen XXXLutz-Gruppe spricht bei seinem Besuchsrundgang über Wohntrends, seinen Stil und den Expansionshunger des Möbelgoliaths.

Herr Saliger, was hat XXXLutz, was andere Möbelhäuser nicht haben?
Thomas Saliger: Wir haben den Vorteil, dass wir ein qualitativ hochwertiges Angebot durch unsere grosse Einkaufsorganisation zu attraktiven Preisen anbieten können, und natürlich kommen wir aus Ländern, in denen die Möbel generell günstiger sind. Europäische Preise wollen wir nun in die Schweiz bringen, damit die Kundinnen und Kunden für den kleinsten Preis nicht mehr ins Ausland fahren müssen. XXXLutz steht, wie es der Name schon sagt, vor allem für eine grosse Auswahl in allen Bereichen. Das geht vom Badetuch über den Kochlöffel bis zum kompletten Kinderzimmer mit Schnuller und Kinderwagen. Bei uns kann man das ganze Haus einrichten.

Wie wohnen Sie?
Sehr modern, sehr gradlinig. Mittlerweile habe ich aber auch den Trend zum Massivholz entdeckt. Die neuste Küche, die ich mir geleistet habe, ist aus Massivholz mit Steinarbeitsplatte; dazu eine Ledercouch. Essen und Wohnen schmilzt immer mehr zusammen. Auch bei mir hat der Wandel der Zeit Einzug gehalten und ich habe mich von viel Weiss und Klarlack verabschiedet. Jetzt bin ich mehr in den erdigen, warmen, gemütlichen Tönen unterwegs.

Haben Sie sich komplett bei Ihrem Arbeitgeber eingerichtet?
Wenn komplett bis zu Teller und Gabel heisst, dann Nein. Bei den Möbeln ist es ein klares Ja. Was die Accessoires anbelangt, bin ich aber auch schon fremd gegangen, obwohl ich mich hier zurückhalte. Bei den Möbeln gebe ich aber den Ton an. Hier bin ich etwas eigenwillig und stur.

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Die Firmengründerin Gertrude Seifert hat 1945 im oberösterreichischen Haag am Hausruck mit regionaler Handwerkskunst angefangen. Haben Sie daheim auch einen bemalten Bauernschrank stehen?
Ich selber habe keine Bauernmöbel mehr. Einer der ersten Bauernschränke steht aber bei unserem Inhaber, einem der Söhne der Gründerin im Büro. Die Schweiz ist das elfte Land, Rothrist ist die erste Filiale. Wann und wo geht der nächste XXXLutz hierzulande auf? (Lacht) Wenn wir das schon wüssten, könnten wir was sagen. Konkrete Standorte gibt es noch nicht. Wir wollen in der Schweiz aber weitere Filialen eröffnen – auch im Tessin und in der Westschweiz. Ob es schliesslich sechs oder sieben Filialen oder deren zehn sind, entscheiden wir schrittweise.

Was ist Ihr Megaseller?
Der grösste Trend sind Boxspringbetten. Alle Leute wollen wie auf Wolken schlafen. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass Boxspringbetten viel höher und so viel bequemer zum Hinlegen und Aufstehen sind.

Schlafen Sie selber auch in einem?
Ja, natürlich. Als wir in Schweden unser erstes Möbelhaus eröffnet haben, war ich von der riesigen Auswahl begeistert. Ich liess mir gleich eines aus Schweden liefern. Haben Sie auch Ladenhüter? Die stehen nicht im Möbelhaus, sonst würden wir unser Geschäft nicht richtig machen. Möbel sind eine Geschmackssache. Deshalb sollte man bei einem Rundgang nicht urteilen, denn alles, was ausgestellt ist, gefällt irgendjemandem. Heutzutage werden ja auch gerne Stile durcheinandergemischt. Ob man es selber schön findet, ist dahingestellt. Geht nicht, gibt es nicht und so gibt es keine Möbel, die nicht einen passenden Kunden finden.

Wie oft erneuern Sie das Sortiment?
Ungefähr ein Drittel des Sortimentes wird jedes Jahr ausgewechselt. Ein Topseller bleibt bis zu drei Jahren. Sehr gefragt sind Betten und vor allem Sitzgarnituren. Die gemütliche Couch, auf der sich alles Mögliche abspielt – vom Fernsehschauen bis, wenn man als Mann darf, darauf essen. Gegen Kleckerspuren bieten wir eine eigens entwickelte biologische Fleckenschutzbehandlung an. In einem extra Arbeitsgang wird sie aufgetragen und lässt auch noch nach drei Jahren auch Rotweintropfen abperlen.