
Morddrohungen gegen das Personal: Jetzt reichts dem Gemeinderat
Mord- und andere Gewalttaten sind einzelnen Gemeindeangestellten in Wikon angedroht worden, dass man ihnen «abpassen» würde. Auch Gemeinderäte wurden bedroht und beschimpft. Das wollen sich die Gemeindeverantwortlichen in Wikon nun nicht länger gefallen lassen: Drohungen werden künftig «konsequent – selbst dann wenn sie offensichtlich nicht ernst gemeint sind – strafrechtlich verfolgt. Das Personal wurde vom Gemeinderat angewiesen, in jedem Fall die Polizei zu verständigen und Anzeige einzureichen», teilt der Gemeinderat Wikon in der neusten Ausgabe des Mitteilungsorgan mit. Beleidigungen, Beschimpfungen und Ausfälligkeiten habe es schon früher gegeben. Wie Gemeindepräsident René Wiederkehr erklärt, hätten sich die Drohungen zwischen der Budgetgemeindeversammlung im November letzten Jahres (als der Steuerfuss erhöht wurde) und der Versammlung im Juni nun aber gehäuft. «Es handelt sich um einzelne Exponenten im Dorf», sagt Wiederkehr. Diese Personen wurden bisher nicht angezeigt, aber ab sofort herrsche «null Toleranz», erklärt der Gemeindepräsident weiter. Die Gemeinde als Arbeitgeber müsse ihre Angestellten schützen. Die Mitarbeiter setzen in letzter Konsequenz nämlich einfach die gesetzlichen Vorgaben um. «Gemeindeangestellte sind keine Leibeigenen», hält René Wiederkehr.
Weitere Massnahmen noch offen
Betroffen von Beleidigungen und Drohungen sind in Wikon praktisch alle Gemeindeabteilungen – vom Steueramt übers Sozialamt bis hin zum Bauwesen. Auch Bauamtsangestellte wurden schon angepöbelt. Gemeindepräsident Wiederkehr betont, dass Kritik immer angebracht werden können, die solle aber konstruktiv und lösungsorientiert vonstattengehen. Er warnt davor, dass durch solche Vorkommnisse die Gemeinde als Arbeitgeber nicht attraktiv wirke und das Milizsystem gefährdet werde, weil sich Bürger durch diese Atmosphäre nicht unbedingt ermutigt fühlen, sich öffentlich in einem Amt zu exponieren.
Die Gemeinde Wikon kann sich Schulungen und allfällige bauliche Sicherheitsmassnahmen vorstellen. Beschlossen ist diesbezüglich aber noch nichts, der Gemeinderat müsse dies zunächst erörtern, lässt Gemeindepräsident René Wiederkehr wissen.