
Motivationsspritze Geld für den FC Aarau – heute geht es gegen Kriens
Zehn Runden vor dem Ende ist der FC Aarau erstmals in den Top 3 der Challenge League klassiert. Nach dem 3:2-Sieg gegen Schaffhausen im Brügglifeld hat die Mannschaft von Trainer Patrick Rahmen das kriselnde Winterthur überholt und auf Platz vier verdrängt. Der Sprung auf Rang drei ist für die Aarauer nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern er zahlt sich für die Spieler auch in finanzieller Hinsicht aus. «Es ist vertraglich vereinbart, dass die Spieler in dieser Saison ab Rang drei Punkteprämien erhalten», sagt der Vizepräsident und Verantwortliche des Ressorts Sport, Roger Geissberger, «das ist jetzt erstmals der Fall. Wir haben in der Vergangenheit allerdings öfters Sonderprämien ausbezahlt. Sollte der FC Aarau am Schluss die Barrage-Spiele erreichen, erhalten sie auch diese Mal sogar noch Zusatzprämien.»
Zusatzprämien? «Sollte sich der FC Aarau Ende Mai für die die Barrage qualifizieren, werden die Punkteprämien rückwirkend ab 1. März ausbezahlt», sagt Geissberger, «so wollen wir die Spieler in der Schlussphase der Saison zusätzlich motivieren. Die zwei Spiele gegen den Neunten der Super League wären nach dem verpatzten Start in die Saison der verdiente Lohn für eine sensationelle Aufholjagd.»
Ein cleverer Schachzug von Geissberger. Mal schauen, ob die Motivationsspritze Geld zum Ziel führen wird. Sollte der FC Aarau nach dem Rückspiel in der Barrage Anfang Juni im Brügglifeld tatsächlich aufsteigen, würden FCA-Trainer Patrick Rahmen und Spieler wie Marco Schneuwly und Elsad Zverotic ja auch noch von einer fetten Aufstiegsprämie profitieren. Diese verlockenden Aussichten könnten tatsächlich in der entscheidenden Phase zusätzliche Kräfte frei machen.
Von der Zukunftsmusik zurück in die Realität: Noch sind die zwei Barrage-Spiele und ein Aufstieg in die höchste Spielklasse nicht mehr als ein Wunschdenken. Zum Abschluss des dritten Viertels der Saison gastiert der FC Aarau heute in Kriens. Die Zentralschweizer haben aus den acht Spielen in der Rückrunde 16 Punkte geholt und sich damit viel Luft im Abstiegskampf verschafft. Das ist nur ein Zähler weniger als der FC Aarau und Leader Servette.
Ein treffsicherer Bekannter
Aufzupassen gilt es aus Sicht der Aarauer vor allem auf die Offensivspieler Nico Siegrist und Saleh Chihadeh. Der Ex-Aarauer Siegrist schoss in dieser Saison schon 15 Tore. 2011/12 spielte er beim FCA. Was ist ihm geblieben aus der Zeit in Aarau? «Das Brügglifeldstadion – ein Ort, wo Fussball noch so wirklich richtig gelebt wird.» Chihadeh brachte es in dieser Saison auf acht Treffer und war beim 1:0-Auswärtssieg am Samstag in Wil einziger Torschütze. Interessant: Weil Chihadehs Vertrag mit Kriens nur noch bis Ende dieser Saison dauert, ist er auf Klubsuche. Chihadeh führte Gespräche mit den Verantwortlichen des FC Vaduz. Ein Wechsel zu den Liechtensteinern liegt in der Luft. Pikant: In den vergangenen Wochen gab es Gerüchte, dass der FC Aarau Interesse an einer Verpflichtung von Chihadeh hat. Ist da was dran? «Nein», sagt der 24-jährige Palästinenser, «ich hatte zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Kontakte zum FC Aarau, habe mit niemandem über einen möglichen Transfer gesprochen.»
Kommt hinzu, dass es im aktuellen Kader des FC Aarau ein Überangebot an Offensivspielern gibt. Statt an Zuzüge zu denken, sollte man erst einmal den einen oder andern Stürmer abgeben. Gefordert wird gegen Kriens aber die Definsive. Mal schauen, ob die torgefährlichen Siegrist und Chihadeh den Aarauern das Leben heute schwer machen werden.
Die Barrage
Mittlerweile steht der Ablauf der Barrage fest. Sollte sich der FC Aarau für die Auf-/Abstiegspoule qualifizieren, tritt er am 30. Mai (19 Uhr) zuerst auswärts beim Super-League-Neunten an. Am 2. Juni (16 Uhr) findet das Rückspiel im Stadion des Challenge-League-Zweiten statt.