
Motorfahrzeug-Statistik: Der Boom der schnellen E-Bikes hält an

Die Zahl der auf unseren Strassen verkehrenden Motorfahrzeuge steigt und steigt. In der letzten Erhebungsperiode – Stichdatum ist jeweils der 30. September – beträgt des Wachstum gesamtkantonal 1,20 Prozent. Der Bezirk Zofingen bringt es auf 1,12 Prozent. Neu sind 563 174 Fahrzeuge mir Aargauer Kontrollschildern auf unseren Strassen unterwegs – 63 224 gehören einer Halterin oder einem Halter aus dem Bezirk Zofingen.
Die Region ist eine automobile Hochburg
Interessant der Blick auf die Kategorie der Personenwagen. Deren Zahl ist im Bezirk Zofingen um 541 auf 44 270 gestiegen. Marginal gesunken ist jedoch der Motorisierungsgrad – die Zahl der Autos pro 1000 Einwohner: Von 614,9 auf 613,2. Die Region folgt damit zwar einem kantonalen Trend: Das Wachstum beim Motorisierungsgrad bewegt sich seit 2014 in Richtung Stagnation. Angesichts eines gesamtkantonalen Motorisierungsgrads von 587,4 ist Zofingen aber nach wie vor eine automobile Hochburg. Apropos Personenwagen auf 1000 Einwohner: 830,8 von 1000 Personen verfügen über einen Führerausweis der Kategorie B.
Spitzenreiterin punkto Motorisierung im Bezirk Zofingen ist Wiliberg mit 780,2. Sogar Safenwil – die Dienst- und Vorführfahrzeuge von Emil Frey – muss sich mit 739 geschlagen geben. Erklärungsbedürftig ist, weshalb Aarburg mit 547 Personenwagen auf 1000 Einwohner die kleinste Motorisierungsquote im Bezirk aufweist.
Der mutmassliche Grund: Der Begriff Bevölkerung umfasst alle Alterskategorien vom Säugling bis zum Greis. Aarburg zählt viele Kinder und Sozialhilfebezüger – verfügt über ein gutes öV-Angebot. Letzteres gilt eigentlich auch für andere Gemeinden, in denen der Fahrzeugbestand zugenommen hat. Eine plausible Erklärung liegt in der regen Bautätigkeit.
Die Statistikerinnen und Statistiker haben in ihren Zahlenreihen 52 verschiedene Fahrzeugarten, zu denen auch Motorschlitten und Motorschiffe gehören, erfasst. Die kann man bis hinunter in die Gemeindeebene einsehen. Dies gilt auch für die Treibstoffart, mit welchen unsere Personenwagen betrieben werden (Tabelle). Statistik Aargau stellt einen «seit Jahren anhaltende Trend weg von Benzinmotoren hin zu dieselbetriebenen PW und anderen Treibstoffarten» fest, der sich auch 2019 zeige. Elektro-, Gas- und Hybridmotoren haben zugenommen und erreichen zusammen einen Anteil von 3,1 Prozent.
Weg vom 2-Takt-Töffli hin zum E-Bike
Apropos Treibstoff. Gibt es die 2-Takter noch? Das Töffli, welches sich Pipe der Knecht in Yves Yersins «Les petites
fugues» mit seiner ersten Altersrente kaufte? Mit ihm folgt er dem Titel des Films aus dem Jahr 1979 und unternimmt «kleine Fluchten»– wie das damals viele Jugendliche mit ihrem Mofa taten. Ja, sagt Statistik Aargau – und ihre Zahl boomt. Die machen allerdings nicht mehr Töfftöff, sondern sind lautlose, schnelle E-Bikes, welche zur Kategorie der Motorfahrräder gehören. Um 5,7 Prozent hat sich ihr Bestand innert Jahresfrist vergrössert.
Neu in der Schweiz immatrikulierte Fahrzeuge verbrauchen immer mehr Treibstoff – setzen immer mehr CO2 frei? Dazu gibt es in der kantonalen Statistik keine Angaben – Zahlen des Autogewerbes bestätigen dies aber. Rund 50 Prozent der Autos in der Schweiz verfügen über einen Vierradantrieb. SUVs (Geländewagen) machen mittlerweile 40 Prozent des Geschäfts von Amag aus.