
Nach Grosskundgebung von Corona-Kritikern in Berlin: Organisatoren planen die nächste Demo in Konstanz
Es waren verstörende Bilder, die vergangen Samstag in Berlin zu sehen waren. Während Tausende Menschen friedlich gegen die Corona-Politik demonstrierten – die Organisatoren nennen sich selbst «Querdenker» –, marschierten auch Hunderte Rechtsextreme mit. Schliesslich durchbrachen rund 400 Demonstranten die Absperrungen vor dem Reichstag.
Damit die nächste, für den 3. Oktober geplante Grosskundgebung nicht wieder von Rechtsextremen gekapert wird, will der umstrittene Verein «Querdenken» nun offenbar von Berlin nach Konstanz ausweichen. Das geht aus einem Beitrag des Online-Portals «rbb24» hervor.
Olaf Sundermeyer, Reporter bei «rbb», schrieb dazu auf Twitter: #Querdenken verlegt die ursprünglich für den 3. Oktober in Berlin #B0310 geplante Anti-Corona-Demonstration nach Konstanz, sagte mir @Michael_Ballweg nach der Sendung „Wir müssen reden“ im @rbb24 : als Reaktion auf die rechtsextreme Mobilisierung in der Hauptstadt
Der Initiator von «Querdenken», Michael Ballweg, wehrt sich gegen die Vorwürfe, man sei mit den Rechtsextremen ein Bündnis eingegangen. Ballweg sagte gegenüber Sundermeyer, man lasse sich nicht von Rechtsextrem vor den Karren spannen.
Noch unklar, wie Konstanz reagiert
Bei deutschen Politikern praktisch jeglicher Couleur lösten die Geschehnisse vom vergangenen Samstag Entsetzen aus. Der Deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bezeichnete das Vordringen der Demonstranten bis vor die Türen des Reichstags als einen «unerträglichen Angriff auf das Herz unserer Demokratie, den wir niemals hinnehmen werden».
Ob einen Anti-Corona-Demo in Konstanz nicht ebenfalls von Rechtsextremen gekapert würde, bleibt allerdings fraglich. Wie Konstanz – und das benachbarte Kreuzlingen – auf die Ankündigung der Grossgrundgebung reagieren, ist noch nicht klar.