
Nach über zwei Jahren endet die Ungeschlagenheit der Argovia Pirates in Buchs – mit VIDEO
Nach über zwei Jahren Ungeschlagenheit auf dem Heimspielfeld in Buchs müssen die Argovia Pirates «Tortuga» wieder einmal als Verlierer verlassen. «Ich weiss gar nicht mehr, gegen wen wir vor mehr als zwei Jahren hier verloren haben», erklärte Pirates-Headcoach Roger Bächli nach der Pleite gegen Leader Thun Tigers, «Niederlagen verdrängst du relativ gerne und wir hatten zuletzt hier wirklich eine Erfolgsserie. Ich weiss es echt nicht mehr, ich müsste auch nachschauen.»
Das Ende der Serie zeichnete sich in der dritten Begegnung der Saison bereits relativ früh ab. Die beiden ersten Drives endeten gleich mit Ballverlusten. Einmal wurde das Leder abgefangen (Interception), einmal liess einer der Piraten den Ball in der Vorwärtsbewegung fallen (Fumble). Aber auch die Gäste aus dem Berner Oberland, die das erste Aufeinandertreffen mit 38:33 für sich entschieden hatten, bekundeten Mühe, ins Spiel zu kommen. Immerhin schafften es die Tigers aber mit einem Fieldgoal auf die Resultattafel.
Auch das zweite Viertel liess sich für die Gastgeber nicht besonders gut an. Nach der zweiten Interception kamen die Pirates dank zwei langen Läufen aber immerhin in die Nähe der Endzone. Und tatsächlich konnten die Aargauer den ersten Touchdown bejubeln – zumindest bis der Schiedsrichter eine Strafe aussprach. Damit nicht genug. In der letzten Minute vor der Halbzeit bauten die Gäste ihre Führung dank eines gelungenen Passes in die Endzone auf 9:0 (der Extrapunkt wurde verpasst) aus.
Wie bereits im Hinspiel wollten die Pirates auch diesmal in den Vierteln drei und vier eine Aufholjagd starten. Und der Auftakt dazu gelang gar nicht schlecht. Es lag ein Touchdown in der Luft – und es wurde immerhin ein Fieldgoal. Es war letztlich aber nur ein kurzes Aufbäumen, bevor die Thuner im vierten Abschnitt die Spielkontrolle wieder übernahmen. Ein Fieldgoal, ein Touchdown und eine Two-Point-Conversion sorgten für den 20:3-Endstand. «Zuhause zu verlieren, ist viel härter», sagte Roger Bächli, «es ist unser Tortuga, es sind unsere Fans. Du hast das Gefühl, du enttäuscht jemanden und das tut weh. Aber vielleicht lernen wir dadurch auch wieder die Siege zu schätzen.»
Thun habe den Siegeswillen gehabt und weniger Fehler gemacht. «Die Defense hat sehr gut gespielt», so Bächli, «aber bei uns hat das Offensespiel definitiv nicht funktioniert. Die Offense hat Lücken hinterlassen und gewisse Dinge nicht fertig gespielt und das kannst du dir gegen ein Spitzenteam wie Thun nicht leisten. Ich mag es den Tigers aber von Herzen gönnen und ich hoffe, sie werden in diesem Jahr Schweizer Meister in der NLB.» Für die Pirates, die mit nur einem Sieg aus drei Spielen dastehen, ist der Titel hingegen bereits in weite Ferne gerückt. «Thun müsste noch dreimal verlieren und das ist eher unwahrscheinlich», sagt Roger Bächli, «alles andere ist offen.»