
Neue Virus-Mutationen bereiten Sorge: Legt der Bundesrat mit weiteren Einschränkungen nach?
Legt der Bundesrat eine Woche nach Verfügung eines zweiten Lockdowns nochmals nach? Lässt er gar die Schulen schliessen? In den vergangenen Tagen schossen die Spekulationen ins Kraut. Vor allem wegen lokalen Ausbrüchen neuer Virus-Varianten.
In einer Informationsnotiz von Bundesrat Berset an die anderen Departemente kommt zum Ausdruck, dass der Hauptfokus des Gesundheitsministers zurzeit auf dem Ausbreitungsstopp der britischen und neuerdings auch brasilianischen Virusvarianten liegt. Im Moment betrage deren Anteil bei den Infektionen in der Schweiz rund vier Prozent, heisst es in den Unterlagen. Weil sich diese Viren sehr viel leichter ausbreiten, sei dieser Anteil beunruhigend.
Das BAG will deshalb bei jedem PCR-Test die neuen Virusvarianten abtesten. So soll bei lokalem Auftreten umgehend reagiert und das Contact-Tracing sichergestellt werden.
Taskforce empfiehlt im Grundsatz keine Schulschliessungen
Weitergehende harte Massnahmen beantragt Berset zurzeit aber nicht. Auch nicht an den Schulen. Es wird auf einen Bericht der wissenschaftlichen Taskforce zu den Schulen verwiesen, der im Grundsatz zum Schluss kommt, Schulschliessungen seien nicht nötig.
Selbst CVP-Bundesrätin Viola Amherd, die im Bundesrat als Corona-Hardlinerin gilt, plädiert im Moment nicht für Schulschliessungen, wie sie in der« Schweiz am Wochenende» gesagt hat. Diese wären ultima ratio, sagte sie. Der Bundesrat will hier den Kantonen zurzeit keine weiteren Vorgaben machen. Einige prüfen derzeit die Umstellung auf Fernunterricht an den Mittel- und Berufsschulen.
Impfstoff in grossen Mengen im Juni und Juli
Ein Thema ist am Mittwoch im Bundesrat erneut auch das Impfen. Gemäss Bersets Notiz werden die ganz grossen Mengen an Dosen erst im Juni und Juli angeliefert. In den Unterlagen ist nicht die Rede davon, dass der Zuteilungsschlüssel geändert werden soll, der festlegt, welche Kantone wie viele Dosen erhalten. Diese Idee hatte am Wochenende für viel Wirbel und Protest seitens der Kantone geführt.