
Noe Seiferts WM-Premiere mit mehreren kleinen und einem grossen Fehler
Für Noe Seifert sind die Kunstturn-Weltmeisterschaften im japanischen Kitakyushu nach der Qualifikation bereits zu Ende. Der Küngoldinger, der bald seinen 23. Geburtstag feiert, erhielt für seine Übung am Barren 14,566 Punkte, was für den 21. Schlussrang reichte. Am Pauschenpferd resultierten nach einem Sturz 13,466 Zähler und der 35. Platz. Obwohl der insgeheim erhoffte Finalplatz an beiden Geräten letztlich klar verfehlt wurde, zeigt sich Noe Seifert mit dem Auftritt an seiner ersten WM überhaupt zufrieden. «Im Grossen und Ganzen war das eine gute Erfahrung für mich», sagt er. Das Mitglied des Satus Oftringen-Rothrist-Oberentfelden habe in den letzten Tagen gelernt, mit der Angespanntheit rund um den Grossanlass zurechtzukommen. «Ich war nicht übertrieben nervös», sagt Seifert.
Nicht nur deswegen bleibt dem Aargauer die WM-Premiere in bester Erinnerung. Weil die Schweizer Männer-Delegation ihr Qualifikationspensum am frühen Mittwochmorgen Schweizer Zeit in der gleichen Subdivision wie Gastgeber Japan absolvierte, waren die Tribünen entsprechend gut besetzt. «Viele Zuschauer sassen im Stadion und sorgten für eine tolle Stimmung. Das war ziemlich eindrücklich», erzählt Seifert.
Sturz am Pauschenpferd und zu unsicher am Barren
Am Pauschenpferd legte Noe Seifert einen glücklosen WM-Start hin. Nach einer schwungvollen Eröffnung musste er einen Sturz in Kauf nehmen, konnte die Übung mit hohem Schwierigkeitsgrad danach aber zu Ende turnen. «Ich kann mir nicht erklären, wie das passiert ist. Ich habe vergriffen und dann daneben gefasst», kommentiert Seifert sein folgenschweres Malheur. Denn ohne den Sturz wären rund 1,2 Punkte mehr dringelegen, womit Seifert den Wettkampf höchstwahrscheinlich in den Top Ten abgeschlossen hätte.
Weil wenig später der Einsatz am Barren folgte, blieb ihm keine Zeit, um sich gross über das Missgeschick zu ärgern. Am zweiten Gerät rehabilitierte sich Seifert, auch wenn ihm keine perfekte Übung gelang. «Ich habe etwas unsicher geturnt», erzählt er, «mir sind mehrere kleine Fehler unterlaufen, ich musste oft nachdrücken oder habe überzogen.» In der Summe seien es am Ende schlicht zu viele Patzer gewesen.
Mit dem Swiss Cup wartet das nächste Highlight
Den Abschluss der WM verfolgt Noe Seifert nun als Zuschauer. Er werde in der Halle mit Christian Baumann, der sich als bester Europäer für den Barren-Final qualifiziert hat, und mit Henji Mboyo – er zog als 14. in den Mehrkampffinal ein – mitfiebern. Daneben stehen bis zur Rückreise in die Schweiz am kommenden Dienstag weitere Trainingseinheiten an, schliesslich wartet mit dem Swiss Cup am Sonntag, 7. November, bereits die nächste Premiere auf Noe Seifert.
Beim traditionsreichen Wettkampf im Zürcher Hallenstadion bildet Seifert mit Lena Bickel von der SFG Morbio Inferiore das Team Schweiz II. «Als kleiner Junge war ich beim Swiss Cup schon einmal dabei. Dass ich jetzt selber mitturnen darf, ist mega toll. Darauf freue ich mich sehr», sagt Seifert.