
Nur der FC Rothrist hatte beim Restart genug Biss für die drei Punkte
Beim FC Rothrist lebt die Hoffnung auf den Klassenerhalt in der 2. Liga weiter. Die Schlusslicht bezwang den FC Schönenwerd-Niedergösgen mit 2:0 und wahrte so die Chance, die Relegation im letzten Spiel der Saison noch abzuwenden. Für den Unterschied auf dem Sportplatz Bad in Fulenbach, wo die Partie wegen des Kunstrasen-Einbaus auf der Rothrister Stampfi ausgetragen wurde, sorgte der «Gastgeber» in den Minuten vor und nach der Pause. Nach einem Eckball in der 40. Minute drückte Michael Koch von der Strafraumgrenze ab, sein Schuss wurde aber auf der Linie geklärt und landete bei Kastriot Hasanramaj. Dieser verwertete den Abpraller aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung.
In der zweiten Halbzeit waren erst vier Minuten gespielt, als Avni Halimi bei seinem Vorstoss in den gegnerischen Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Rothrist-Captain Emir Sinanovic übernahm die Verantwortung und versenkte den Elfmeter abgebrüht zum 2:0. «Dieses Tor war aus psychologischer Sicht super. Danach konnten wir ruhig aufspielen und den Ball laufen lassen», sagte Patrick Dibrani. Der 29-jährige Mittelfeldspieler zog im Zentrum zusammen mit Leart Metaj die Fäden und trieb das Rothrister Spiel an. Unter der Regie dieses Duos erarbeitete sich die Mannschaft von Trainer Nicola Nocita in der ersten Halbzeit leichte Vorteile, wirklich gefährlich wurde es jedoch nur in der 17. Minute, als Halimi, Koch und Michele Scioscia den Ball nicht über die Linie brachten. Gleichzeitig schnupperte auch Schönenwerd-Niedergösgen am ersten Treffer: In der 15. Minute scheiterte Ryan Hügi bei seinem indirekten Freistoss am Rothrister Torhüter Kay Trost, in der 31. Minute rettete Emir Sinanovic für seinen geschlagenen Schlussmann auf der Linie.
Jetzt braucht es drei Punkte und Niederlagen der Gegner
Nachdem Koch in der 56. Minute alleine vor Schönenwerd-Niedergösgens Torhüter Michael Simic das 3:0 vergab, nahm das Tempo der Partie spürbar ab. «Es war nicht einfach bei dieser Hitze. Irgendwann will der Kopf, aber die Beine mögen nicht mehr», sagte Patrik Dibrani. Weil in der Schlussphase auch beim Gegner, der wenige Tage zuvor mit einem 4:3-Sieg nach Verlängerung gegen Windisch den Cup-Halbfinaleinzug klar machte, die Luft draussen war, schaukelten die Rothrister die drei Punkte über die Zeit. «Wir waren bissiger, wollten mehr und haben zusammen auf das hingearbeitet», erklärte Dibrani.
Weil sämtliche Mitkonkurrenten im Abstiegskampf gepunktet haben, klebt der FC Rothrist trotz des Siegs weiter am Tabellenende fest. Somit ist man am kommenden Freitag neben einem Sieg im letzten Saisonspiel in Sarmenstorf (20.15 Uhr) auch auf die Schützenhilfe der anderen Teams angewiesen. «Wir schauen nicht auf die Resultate der Gegner», sagt Patrick Dibrani. «Wir wollen auch unser zweites Spiel gewinnen, abgerechnet wird am Schluss.»
FC KÖLLIKEN: Nur in der Abwehr ging der Plan auf
Im ersten Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Pjeter Cubi ist der FC Kölliken auswärts beim FC Lenzburg nicht über ein 0:0 hinausgekommen. Die ersatzgeschwächten Gäste fanden besser ins Spiel und wussten mit schönen Kombinationen zu gefallen, aber weder Albert Marku, Endrit Elezaj, Albert Rudaj noch der eingewechselte Lukas Zgraggen kamen am starken Lenzburger Torhüter Stephan Wernli vorbei. In der Defensive ging der Plan auf, nur bei Standardsituationen tauchte Lenzburg gefährlich vor dem Kölliker Gehäuse auf. Aus diesem Grund zeigte sich Cubi mit dem Ergebnis beim Meisterschaftsrestart gegen eine «gute Mannschaft» zufrieden, obwohl drei Punkte dringelegen wären. «Wir liessen wenig zu und hatten genug Chancen, um ein Tor zu erzielen», sagte er.
Nach dem torlosen Remis ist Köllikens Vorsprung auf den Strich auf zwei Zähler geschmolzen. Trotzdem ist Pjeter Cubi davon überzeugt, dass seine Mannschaft am kommenden Freitag im letzten 2.-Liga-Saisonspiel zuhause gegen den Tabellenzweiten Suhr (20.15 Uhr) den Klassenerhalt packt. «Ich habe ein gutes Gefühl und eine gute Gruppe. Wir wollen dieses zweite Finalspiel für uns entscheiden», sagte Cubi. «Wenn wir nochmals die gleiche Leistung abrufen, schaut ein positives Resultat heraus».
FC OFTRINGEN: Im Kopf nicht bereit
«Es war ganz klar eine Frage der Mentalität», hatte FCO-Trainer Zelimir Skopljak schnell eine Erklärung für die diskussionslose Niederlage des Tabellensiebten gegen den Ranglistenzehnten Sarmenstorf bereit, «Sarmenstorf war bereit, wir nicht. Vom Niveau her war es fast eine Liga Unterschied». In den letzten Wochen habe er versucht, die Intensität wieder hochzufahren, obwohl es für sein Team um nicht mehr viel gehe, «manchmal ist das gut gelungen, aber grundsätzlich eher weniger.»
So taten sich die ersatzgeschwächten Gastgeber von Beginn weg schwer, die richtige Balance zu finden. Sarmenstorf hatte mehr Ballbesitz und wurde nach gut einer Viertelstunde erstmals richtig gefährlich. Im Aufbau begriffen, vertändelte Oftringen in der heissen Zone den Ball. Raniero Schmidli schnappte sich das Spielgerät, bediente in der Mitte den ehemaligen Nationalliga-Crack Alain Schultz und dieser hatte keine Mühe, mit einem Flachschuss auf 1:0 zu stellen.
Bis zum Schluss kaum Torgefahr der Oftringer
Nachdem sich auch die Einheimischen ein erstes Mal in den gegnerischen Strafraum gewagt hatten, war die Reihe bereits wieder an den Gästen. In der 34. Minute zirkelte Philipp Strebel einen 18-Meter-Freistoss um die Mauer zum 2:0 in die weite Ecke. Obwohl die Oftringer bis zur Pause zwei erfolgversprechende Konter und einen gefährlichen Kaya-Freistoss zu verzeichnen hatten, blieb es bei der Null auf der Anzeigentafel. FCS-Goalie Silvan Sigg hatte jeweils bestens aufgepasst.
Die hohen Temperaturen forderten nach dem Seitenwechsel ihren Tribut. So gab es wenig Torgefahr und lediglich noch einen weiteren Treffer zu sehen. In der 71. Minute doppelte Schultz per Halbvolley von der Strafraumgrenze zum 3:0 nach. Die Gastgeber ihrerseits näherten sich nur noch zweimal per Freistoss der Resultatkosmetik. «Jetzt müssen wir diese Spielzeit noch zu Ende bringen und ab Juli geht es dann los mit der Vorbereitung für nächste Saison», erklärte Skopljak, «wir werden sicher auch etwas aussortieren. Jene, die nicht mitziehen, werden durch andere ersetzt.»
Oftringen – Sarmenstorf 0:3 (0:2)
Im Feld. – 100 Zuschauer. – SR: Gebauer. – Tore: 19. Schultz 0:1. 34. Strebel 0:2. 71. Schultz 0:3.
Oftringen: Kasanga; Ajil (31. Kaya), Hunziker, Murabito, Sieber; Roca (68. Saraiva), Baiao, David Do Sul; Leuppi, Widmer (46. Ledermann), Coletta (68. Anac).
Sarmenstorf: Sigg; Lindenmann, Strebel, Wyss, Samuel Furrer; Jonas Furrer (83. Hunkeler), Moser, Schultz, Winkler, Schmidli (65. Hubel); Huber (89. Iten).
Bemerkungen: Oftringen ohne Dejan Skopljak (gesperrt), Nocita (verletzt), Zelimir Skopljak (angeschlagen), Daniel Do Sul, Da Silva, Zilic, Mujanovic, Bühler und Milicevic (alle abwesend). Sarmenstorf ohne Denis Dubler, Buchmann, Spaar, Fabian Stutz, Markus Dubler (alle verletzt), Probst (Aufbautraining), Burkard (Ferien) und Michael Stutz (gesperrt). – Verwarnungen: 22. Samuel Furrer, 34. Murabito, 44. Lindenmann, 49. Baiao, 59. Winkler (alle Foul).
Rothrist – Schönenwerd-Niedergösgen 2:0 (1:0)
Bad, Fulenbach. – 80 Zuschauer. – Tore: 40. Hasanramaj 1:0. 49. Sinanovic (Penalty) 2:0.
Rothrist: Trost; Falzarano, Bekteshi, Sinanovic, Schneeberger; Dibrani, Metaj (81. Nützi); Koch, Hasanramaj (58. Majic), Scioscia (90. Tahiri); Halimi.
Schönenwerd-Niedergösgen: Michael Simic; Herzog, Fabio Liloia (57. Raphael Malundama), Ryan Hügi (72. Luca Liloia), Jennys Hügi; Petralito, Stephane Malundama, Nünlist, Bürge (57. Hunkeler); Grimaldi (46. Lo Priore); Arnet (63. von Felten).
Bemerkungen: Rothrist ohne Rakovan (abwesend). Schönenwerd-Niedergösgen ohne Lopez, Berner (beide verletzt), Michael Ludäscher (Ferien) und Mario Simic (privat). – Verwarnungen: 79. Majic (Foul), 92. Tahiri (Reklamieren).
Lenzburg – Kölliken 0:0
Wilmatten. – 100 Zuschauer. – SR: Geiger.
Lenzburg: Wernli; Kleiner, Ndau, Siegenthaler, Sommer (86. Kutschera); Gisler, Keranovic, Radevic (82. Vrella), Chupi (75. Hasanramaj); Gashi (68. Wassmer); Tafa.
Kölliken: Schenk; Mujanovic, Berisha (79. Mohammed), Flükiger (60. Marco Werthmüller), Arton Tishuki (63. Zgraggen); Rudaj, Ebobisse Molly, Peter, Scheidegger (72. Wiederkehr); Marku, Elezaj.
Bemerkungen: Lenzburg ohne Solak, Sortino (beide verletzt), Fries (Ferien), Thaqaj (Aufbau) und Mezzancella (privat). Kölliken ohne Nico Dätwyler, Böni, Antic, Wälty, Carvalho, Kryeziu, Dussin und Ali Tishuki (alle abwesend). – Verwarnungen: 20. Ebobisse Molly, 24. Chupi und Mujanovic, 32. Keranovic, 40. Scheidegger, 79. Wiederkehr und Marco Werthmüller. – Gelb-rot: 92. Keranovic.
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