
Nutzen wir die wunderbaren Orte
Im Mai 2019 soll auf dem Thutplatz in Zofingen das Aargauer Kantonalschwingfest ausgetragen werden. Es ist nicht der erste sportliche Anlass, der in dieser wunderschönen Altstadt stattfinden wird, aber eben doch ein ganz besonderer. Was auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig anmutet, ist eine hervorragende Idee. Ich habe am Unspunnen-Schwinget im August persönlich erlebt, was es heisst, wenn die Kulisse eine Sportveranstaltung noch einmal deutlich aufwertet. Die Eindrücke bleiben viel besser haften, die Pausen scheinen kürzer, die Fotos werden ausdrucksstärker.
Selbstverständlich bedarf es einem Zusatzeffort der Veranstalter, selbstverständlich ist auch das Entgegenkommen der Anwohner nötig, aber solche Austragungsorte werden in Zukunft immer mehr gefragt sein, um die verwöhnten Konsumenten noch zu mobilisieren. Obwohl gerade die Schwingfans extrem treu und auch nicht ausserordentlich anspruchsvoll sind, ist dieser Weg der richtige. Eine traditionsreiche Sportart soll an einem traditionsreichen Ort stattfinden.
Ich bin sowieso der Meinung, dass die Berührungsängster diesbezüglich noch kleiner werden müssen. Ausser Kirchen und Friedhöfe darf fast nichts mehr heilig sein. Es hat sich in den letzten Jahren schon sehr viel getan, aber nutzen wir doch noch häufiger die wunderschönen Orte, die die Schweiz zu bieten hat. Auch Sportveranstaltungen müssen so oft wie möglich zu Erlebnissen werden, an die die Zuschauerinnen und Zuschauer noch lange zuückdenken. Wieso nicht einmal ein Feldhandballspiel auf dem Heitern; oder eben ein Schwingfest auf dem Thutplatz?