
ÖV-Bericht: Region Luzern West soll von optimierten Anschlüssen profitieren
EIN FONDS FÜR DEN ÖV?
Der Kantonsrat wird sich nächste Woche auch mit der Volksinitiative «Vorwärts mit dem öffentlichen Verkehr» befassen. Das Begehren des überparteilichen Komitees «Luzerner Allianz für Lebensqualität» will einen zentral verwalteten Fonds schaffen. «Der Kantonsrat weist dem Fonds mit dem Voranschlag jährliche Einlagen von mindestens 60 Mio. Franken zu, um Angebot und Investitionen zu finanzieren. Die Einlage wird in regelmässigen Abständen einer steigenden Nachfrage angepasst», heisst es unter anderem in der von den Initianten anvisierten Gesetzesanpassung. Die Regierung hat bereits ihre Empfehlung zur Ablehnung zuhanden des Kantonsrates gegeben. (AWI)
Ab Dezember 2019 wird das Luzerner Hinterland eine dritte stündliche Direktverbindung in die Kantonshauptstadt erhalten. Im Planungsbericht zur mittel- bis langfristigen Entwicklung des öffentlichen Verkehrs 2018 bis 2021 ist denn auch die verlängerte Bahnverbindung S61 Luzern-Wolhusen-Willisau mit einer Neuausrichtung des Busnetzes in der Region Luzern West ein wichtiger Punkt. Der Entwurf des öV-Berichtes wird in der März-Session kommende Woche dem Kantonsrat vorgelegt.
Der Kanton Luzern sieht die Verlängerung der S61 als einen wichtigen Schritt zum Durchgangsbahnhof. Die S61 wird als Express-S-Bahn geführt. Malters, Wolhusen und Willisau seien nachfragestark, deshalb macht dieser Schritt Sinn. Ganz allgemein will man das Angebot des öffentlichen Verkehrs zwischen Malters und Wolhusen, zwischen Wolhusen und Langenthal sowie zwischen Wolhusen und Langnau verbessern, indem die Transportketten verbessert und kürzere Reisezeiten entstehen. Dieser Anspruch gilt auch in der Agglomeration Luzern, wo der Kanton Bus und Bahn besser aufeinander abstimmen will, die Verknüpfung optimiert werden soll.
Ein temporärer Verlierer
Derzeit profitiert allerdings vor allem eine Gemeinde nicht von den Ausbauplänen – wenn auch nur temporär: Bis Dezember 2019 hält der Bus der Linie 91 nicht in der Gemeinde Ebersecken. Man hat dafür die Linie 271 von Willisau über Altishofen nach Dagmersellen verbessert, die in der Vergangenheit in Nebikon oft den Anschluss verpasst hat. Die Linie 271 führt nun nicht mehr über Ettiswil, dafür gibt es die Linie 91 von Ettiswil nach Dagmersellen – aber nicht über Ebersecken. Ebersecken wird erst wieder ab Dezember 2019 mit dem öV bedient, dann aber mit der neuen Linie 275.
Ausbau Verbindung zum Campus
Im öV-Bericht ist eine Verbesserung angedacht, die kurzfristig realisiert werden soll: Der Ausbau der Busverbindungen zum Campus Sursee. Mit der neuen Sporthalle und dem grösseren Hallenbad ab 2019 sieht man diesen Schritt als gerechtfertigt an, geht man doch von einer Attraktivitätssteigerung aus. Die Linie 87, der sogenannte Möischter-Express, soll ausgebaut und damit die Verfügbarkeit des öffentlichen Verkehrs an Nachmittagen und Abenden verbessert werden. Auch der steigenden Nachfrage auf der Linie 85 zwischen Sursee und Schöftland (die Surentaler Gemeinden des Kantons Luzern verzeichneten einen Bauboom). Der geplante Busterminal am Bahnhof Sursee kann zum attraktiven Verknüpfungspunkt werden. In Zukunft soll wieder mehr Geld in den öV fliessen. Denn 2021 dürfte das Eigenkapital des Luzerner Verkehrsverbundes gemäss öV-Bericht «fast aufgebraucht» sein.