Oftringer Bodybuilder wird an den Schweizer Meisterschaften Dritter

Es muss alles stimmen am Tag X, wenn man im Bodybuilding Erfolg haben will. Das wusste Giovanni Arcadio, der an den Schweizer Meisterschaften in Unterägeri mit dem Sieg in seiner Kategorie liebäugelte. Der Oftringer trat in der topbesetzten Kategorie Masters Ü40 an. «Ich war guten Mutes. Als ich in der Garderobe die anderen musterte, rechnete ich mir aus, dass ein guter Rang drinliegt», so der 56-Jährige.

Er hatte zuletzt 2012 an einem Wettkampf teilgenommen. Damals wurde er an den Schweizer Meisterschaften Zweiter, sicherte sich so das Ticket für die Weltmeisterschaften in den USA und holte sich dort den Sieg. Heuer findet die WM in Los Angeles statt – und Giovanni Arcadio wollte dort erneut mit von der Partie sein. Dazu musste er in Unterägeri aber alles, was er sich in den letzten Monaten erarbeitet und vorgenommen hatte, zeigen. «Leider habe ich kleine Fehler gemacht und nicht das Optimum herausgeholt», gab sich der Aargauer nach der Analyse mit seinem aktuellen Coach vom Physical Fitness Marc Esslinger und dem ehemaligen Coach Hans Meyer selbstkritisch. Die beiden sahen sich die Fotos und Videos vom Wettkampf genau an. «Die Muskelhärte war nicht perfekt, ich habe vor dem Posing nicht alles Wasser aus dem Körper gekriegt», erklärte Giovanni Arcadio, der sich beim Natural Bodybuilding zu absolut sauberem Sport verpflichtet.

Bei der Präsentation der Pflichtposen fiel Giovanni Arcadio im Vergleich mit den Kontrahenten nicht ab, aber vor sechs Jahren habe er das ein bisschen besser gemacht. «Die anderen verkauften ihren Körper auf der Bühne ein wenig konsequenter», bilanzierte Giovanni Arcadio.

Kein WM-Ticket «geerbt»

Die Jury wies ihm Rang 3 zu. «Damit kann ich leben, weil ich weiss, dass die anderen besser waren», so der Oftringer, «ich bin trotzdem zufrieden mit meiner Leistung, denn ich habe in der Vorbereitung alles getan, was möglich war.» Die beiden besser Klassierten an der SM erhielten gemäss Reglement ein Aufgebot für die WM. Schweizer Meister Erwin Moser verzichtet aber. Der Verband entschied sich dagegen, Giovanni Arcadio nachrücken zu lassen. «Das kann ich nachvollziehen. Dass es mit der WM nicht klappt, tut meiner Motivation keinen Abbruch», betont er, «ich trainiere weiter, weil ich Bodybuilding einfach liebe.»