«Ohne Himmel sind wir unbedacht»

Diesmal war der Basler Lyriker Beat Rink (geboren 1956) zu Gast an der Veranstaltung. Der evangelische Pfarrer leitet die ökumenische Vereinigung «Crescendo», die mit Musikstudenten und Berufsmusikern in vielen Ländern aktiv ist. 2017 organisierte er in Basel das zweite «Festival für Kunst und Kirche». Daneben ist Rink Beauftragter für Künstlerseelsorge der evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt.

Seit seiner Jugend sei er fasziniert vom Schreiben, berichtete Rink den Besucherinnen und Besuchern. Zuerst verfasste er allgemeine Texte, dann Lyrik und später Aphorismen. Unter dem Titel «Verleisbarungen» ist ein Band erschienen, der allerdings schon bald vergriffen ist. Weitere Publikationen seien aber in Vorbereitung, sagte er. In St. Urban las der Autor vor allem aus seinem Band der Aphorismen. Und auch ein paar Gedichte mit unterschiedlichen Themen aus dem Alltag: von Reisen aus aller Welt, Besuchen in Klöstern und regelmässigen Besuchen in Finnland, dem Herkunftsland seiner Frau. Einen ersten Einblick in die Welt der Aphorismen bot Autor Rink bereits auf der Einladung mit «Ohne Himmel sind wir unbedacht».

Viele Prominente übten sich in Aphorismen

Die beliebtesten Themen für diese Art der Schreibkunst ist die Liebe, auch für Geburtstage wird sie gerne verwendet, für Freundschaft, Sprüche, Lebensweisheiten und Sprichwörter. Zu den beliebtesten Verfasser von Aphorismen gehören zum Beispiel Einstein, Friedrich Nietzsche, Coco Chanel oder Goethe. Aber auch Gandhi, Brecht, Willy Brandt, Heinrich Heine und Hundertwasser. Ein Aphorismus sei ein selbstständiger einzelner Gedanke oder eine Lebensweisheit. Oft werde dabei eine besondere Einsicht rhetorisch kunstreicher formuliert als in der allgemeinen Sprache.

Sozusagen als Einstieg in die Weihnachtszeit las Beat Rink diesen Satz: «Eine Kirche, die nicht mehr nach Stall riechen will, verleugnet ihre Herkunft.» Verschiedene Fragen aus dem Besucherkreis gab es im Anschluss. Der Autor erläuterte, dass die Vorgehensweise zum Schreiben der Verse ganz unterschiedlich sei. Manchmal brauche er viel Zeit zum Überarbeiten. «Für mich aber ist die Freude an Worten und an der Sprache sehr wichtig.»