Olten gewinnt knapp gegen bescheidene Zuger, Langenthal überzeugt – mit Video

«Hauptsache drei Punkte.» Das war das Fazit, welches die etwas mehr als 2000 Zuschauer nach 60 zähen Spielminuten ziehen durften. Ein Treffer von Marco Truttmann reichte dem EHC Olten zum dritten Heimsieg im dritten Heimspiel.

Letztlich zählt eben das, was auf dem Resultatblatt steht. Und das sprach an diesem Abend für den EHCO. Ansonsten sprach eher wenig für die Powermäuse, die sich gegen einen kompakt stehenden und agilen Gegner schwertaten. Unübersehbar war, dass die 2:7-Niederlage am Samstag in La Chaux-de-Fonds bei der Mannschaft Spuren hinterlassen hatte. «Diese Schlappe hat uns einen Knacks gegeben. Wir haben etwas an Selbstvertrauen verloren. Wir wollten entsprechend gegen Zug simpler spielen, haben aber oft zu überhastet agiert und die falschen Entscheidungen getroffen», fasste EHCO-Captain Philipp Rytz den Auftritt seines Teams zusammen.

Schlampige Zuspiele und unsaubere Angriffe

Da passte trotz der Umstellungen, die Headcoach Fredrik Söderström in den Sturmlinien und Verteidigerpaaren vorgenommen hatte, nur wenig zusammen. In der Offensive versandeten die Bemühungen der Oltner immer wieder wegen Ungenauigkeiten und schlampigen Zuspielen. In der Defensive tat man sich oft schwer, die Angriffe sauber auszulösen.

Der Kanadier Garry Nunn suchte weiterhin seine Position und hatte nur wenig Bindung zum Spiel. Nach fünf Spielen steht er noch ohne Tor da. Gerade bei ihm ist spürbar, dass er sich in einem noch unstabilen Gefüge nicht wirklich wohl fühlt. Aber nicht nur Nunn ist als designierter Leistungsträger noch weit von seinem optimalen Rendement entfernt. Philipp Rytz sagt: «Wir brauchen Geduld. Die Automatismen fehlen. Man sieht es an unseren Laufwegen, man sieht es im Powerplay. Wichtig ist, dass wir nicht zu viel wollen, nicht immer das perfekte Spiel suchen.

Momentan geht es für die Oltner eigentlich nur darum, möglichst viele Punkte zu sammeln. Die Mannschaft braucht offensichtlich Zeit, um in die Gänge zu kommen. So lange man auch solche Spiele gewinnt, sind auch magere Darbietungen verkraftbar. «Es war sicher kein Topspiel von uns und es stimmt Vieles noch nicht. Aber: Wir haben eine Reaktion gezeigt», so Rytz .

Apropos positiv: Es gab an diesem tristen Eishockey-Abend einen herausragenden Akteur aufseiten der Oltner: Goalie Silas Matthys, der in seinem zweiten Pflichtspiel-Einsatz seinen ersten Shutout im Dress der Powermäuse schaffte. Ohne die Paraden von Matthys hätte diese Partie gegen die bescheidenen Zuger durchaus mit einer Blamage für den EHCO enden können.

SCL erfüllt die Pflicht und siegt 

Für den SC Langenthal war es Pflicht, die Partie gegen den Aufsteiger Sierre zu gewinnen. In der 5. Minute tankte sich Andrew Clark durch die Abwehr und bezwang Giovannini aus nächster Nähe mit einem Backhandschuss. 44 Sekunden später stand Joey Benik alleine vor dem Tor und erzielte mit einem Schlenzer das 2:0 und somit seinen ersten Treffer im SCL-Dress. Langenthal blieb am Drücker, während Sierre höchstens in Überzahl mit Weitschüssen gefährlich wurde. Dennoch war es aber der SC Langenthal, der in mit einem Mann mehr erfolgreich abschloss. Nach zwei Pässen durch den gegnerischen Slot von Dario Kummer und Stefan Tschannen schoss Vincenzo Küng das 3:0. Langenthal traf im Schlussabschnitt auch in Unterzahl: Tom Gerber lenkte einen Abschluss von Mika Henauer ins Tor ab.

(Marcel Kuchta/Leroy Ryser)

Olten – EVZ Academy 1:0 (0:0, 1:0, 0:0)


Kleinholz. – 2071 Zuschauer. – SR: Gäumann/Boujon (Nater/Huguet). – Tore: 33. Truttmann (Haas) 1:0. – Strafen: 6-mal 2 plus 10 Minuten (Knelsen) gegen Olten. 4-mal 2 Minuten gegen Zug Academy.
Olten: Matthys; Philipp Rytz, Weisskopf; Sartori, Eigenmann; Elsener, Lüthi; Maurer; Weder, Schirjajew, Nunn; Schwarzenbach, Knelsen, Fogstad Vold; Haas, Rexha, Truttmann; Weibel, Rudolf, Silvan Wyss; Lanz.

EVZ Academy: Bader; Brunner, Stampfli; Capaul, Wüthrich; Gurtner, Schüpbach; Graf; Luca Wyss, Lust, Döpfner; Stoffel, Schwenninger, Langenegger; Eugster, Bougro, Oehen; Barbei, Stehli, Schleiss; Schwab.
Bemerkungen: Olten ohne Horansky, Rouiller (beide verletzt), Salzgeber und Heughebaert (beide überzählig).

 

Langenthal – Sierre 4:1 (2:0, 1:0, 1:1)
Schoren. – 1922 Zuschauer. – SR: Staudenmann/Grossen, Gurtner/Wermeille. – Tore: 5. (4:36) Clark (Maret) 1:0. 6. (5:20) Benik (Clark) 2:0. 28. Küng (Tschannen, Kummer/Ausschluss Massimino) 3:0. 43. Kläy (Gerber, Henauer/Ausschluss Küng!) 4:0. Guillaume (Massimino, Castonguay) 4:1. – Strafen: 5-mal 2 Minuten plus 1-mal 10 Minuten (Müller) gegen Langenthal. 3-mal 2 Minuten gegen Sierre.

Langenthal: Wüthrich; Müller, Christen; Weber, Pienitz; Seydoux, Maret; Henauer; Benik, Clark, Derungs; Tschannen, Kummer, Sterchi; Gerber, Kläy, Küng; Gyger, Nyffeler, Walz; Melnalksnis.
Sierre: Giovannini; Bezina, Dozin; Wyniger, Devesvre; Vouardoux, Montandon; Bernazzi; Massimino, Castonguay, Asselin; Impose, Heinimann, Riat; Ducret, Rimann, Vouillamoz; Abreu De Nobrega, Privet, Fellay.
Bemerkungen: Langenthal ohne Bircher (überzählig), Andersons und Guggenheim (bei den SCL Tigers).

Alle Ergebnisse und die Tabelle gibt es hier