Ortsbürgerkasse auf Vereinskosten sanieren?

 

Die Mieter der Schrebergärten Alp bangen weiter. Eine Sitzung brachte keine Einigung in Bezug auf die anzupassenden Preise.

Die Gemeinde Oftringen möchte die Mietpreise der Schrebergärten Alp unterhalb des Lauterbach oder Bad Lauterbach erhöhen. Was für Zoff sorgt: Statt 63 Franken wie bisher soll der Jahrespreis auf 360 Franken fast versechsfacht werden. Mit diesem Vorschlag jedenfalls stieg die Forstkommission in die Neuverhandlungen mit dem Gartenverein ein, nachdem der Vertrag auf Ende 2016 aufgelöst wurde (wir berichteten).

Gesucht wird ein Kompromiss – gefunden ist er noch nicht. Die Sitzung von vergangenem Donnerstag zwischen Landeigentümerin Ortsbürgergemeinde und dem Gartenverein führte zu keinem Entscheid, wie René Wullschleger, Präsident der Forstkommission und Vizeammann einräumt. «Die Forstkommission wird in den nächsten Wochen zuerst beraten und dann ihren gefassten Entscheid wieder mit dem Gemeinderat besprechen.»

Warum die Ortsbürgergemeinde den Preis so massiv erhöhen will, leuchtet den Schrebergärteler bis heute nicht ein. Vereinspräsident Andreas Gabriel: «Natürlich sind wir zu einem Kompromiss bereit, aber nicht in der Art, wie es die Gemeinde bisher vorschlug.»

Der falsche Vertragspartner

Kommt hinzu, dass die Rechnungslegung bisher möglicherweise falsch gelaufen sein könnte. Denn der gekündigte Vertrag galt zwischen Gartenverein und Einwohnergemeinde statt Ortsbürgergemeinde. Dies bestätigen Briefwechsel, die dieser Zeitung vorliegen.

Werner Amsler, dem Präsident von Pro Oftringen, stösst das Ganze ebenfalls sauer auf. Nicht nur, dass er die vorgesehene Pachtzinserhöhung durch die Gemeinde als «unlauter» und gegen den Grundsatz von Treu und Glauben verstossend wertet. Amsler findet zudem, es könne nicht sein, dass für Versäumnisse der Behörden die Gartenbetreiber bluten sollen. Er anerkenne zwar die Bemühungen der Forstkommission mit Präsident René Wullschleger, die Ortsbürgerkasse zu sanieren. Allerdings sei dies aus seiner Sicht auch die offensichtliche Motivation «für den masslosen Preisaufschlag».

Amsler kritisiert jedoch nicht einfach, sondern machte der Gemeinde in einem Brief auch einen Vorschlag, wie man vielleicht doch noch zu einer einvernehmlichen Lösung kommen könnte. Und zwar, indem die Ortsbürger dem Gartenverein auch den restlichen Landstreifen zwischen den heutigen Parzellen und dem Waldrand verkaufen würden. «Selbstverständlich», betont Werner Amsler allerdings, «muss dieser gesamte Betrag danach in die Kasse der Ortsbürger und nicht in die der Einwohnergemeinde fliessen.»