Ortsvertretungen der Pro Senectute unterstützen ältere Menschen

Wo ältere Menschen Hilfe benötigen, sich einsam fühlen oder sonst ein Problem haben, da steht die Pro Senectute bereit. Im Alter von 65 Jahren erhalten die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz jeweils einen Brief mit Informationen und Angeboten der Organisation. Zum 75. Geburtstag erhält man dann von der Pro Senectute ein Geschenk. Dieses wird jeweils von einer Ortsvertretung vorbeigebracht, verbunden mit einem Gespräch, das mal kürzer oder länger ausfällt.

Diese Ortsvertretungen sind eine wichtige Verbindung von der Pro Senectute zur Bevölkerung. Im Bezirk Zofingen sind derzeit 30 Ortsvertretungen aktiv. Im Jahr 2019 wurden im ganzen Bezirk rund 550 Besuche bei 75-Jährigen gemacht. «Eine beachtliche Zahl», sagt Markus Schumacher, Bereichsleiter Beratungsstellen. Die Zahlen für das Jahr 2020 werden erst im Februar vorliegen. Dennoch macht sich die Pro Senectute bereits jetzt auf die Suche nach neuen Ortsvertreterinnen und -vertretern für die Gemeinde Aarburg. Denn dort ist im Moment nur eine Ortsvertretung aktiv. «Gut wären zwei, besser noch drei», sagt Schumacher. 54 Besuche bei 75-Jährigen standen im Jahr 2019 im Aarestädtli an.

Die Ortsvertretungen gibt es bei der Pro Senectute seit deren Gründung im Jahr 1917. Damals explodierten die Lebensmittelpreise, viele Menschen litten Hunger. Da kam die Idee auf, älteren Menschen zu helfen. Es wurden Ortsvertretungen bestimmt, welche die Übersicht in ihren Dörfern hatten, wer Not leidet oder Probleme hat. Es waren denn auch die Ortsvertretungen, die einmal im Jahr in ihren Gemeinden von Haus zu Haus gingen und Geld für bedürftige ältere Menschen sammelten. Das Geld wurde dann unter diesen verteilt. Bis heute findet diese sogenannte Haussammlung in einigen Dörfern, vor allem auf dem Land, noch statt. Ansonsten wird ein Spendenbrief verschickt.

Hauptarbeit ist ein Besuch zum 75. Geburtstag

Heute besteht die Aufgabe der Ortsvertretungen vor allem darin, zum 75. Geburtstag das Geschenk der Pro Senectute – eine Lupe – vorbeizubringen. «Dabei wird auch auf das Angebot der Pro Senectute wie auf die verschiedenen Kurse, die Haushaltshilfe oder den Mahlzeitendienst aufmerksam gemacht», sagt Schumacher. Es liegt aber auch an den Ortsvertretungen, die Augen und Ohren offenzuhalten für die Bedürfnisse älterer Menschen in der Gemeinde – beispielsweise dann, wenn Projekte in der Gemeinde geplant sind.

Wer sich ehrenamtlich als Ortsvertretung engagieren will, soll Zeit und ein offenes Ohr mitbringen und gerne mit Menschen zusammen sein. «Das kann durchaus auch eine jüngere Person sein», sagt Schumacher. «Hauptsache, sie hat Zeit und ist empathisch.» Der Arbeitsaufwand variiert je nach Zahl der Menschen, die 75 Jahre alt werden. Einmal im Jahr gibt es eine Sitzung, wo sich die Ortsvertretungen austauschen und über Themen diskutieren können. «Da wird auch thematisiert, was man tun darf und muss, wenn man beispielsweise eine verwahrloste Person antrifft», erklärt Schumacher. Zudem werden die Freiwilligen einmal pro Jahr zu einem Dankesessen eingeladen.

Die Geburtstagsbesuche macht die Pro Senectute trotz Corona. Selbstverständlich mit einem entsprechenden Schutzkonzept. «Vereinsamung ist derzeit ein noch grösseres Thema als sonst», gibt Schumacher zu bedenken.

Wer sich für ein Engagement als Ortsvertretung interessiert, kann sich melden bei bei der Stellenleiterin Lea Adolf, Beratungsstelle in Zofingen, Telefon 062 751 72 53 oder E-Mail: zofingen@ag.prosenectute.ch