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Die «Linde» in Fulenbach ist für Pächter wieder zu haben – die Gründe dafür sind hausgemacht

Die «Linde» in Fulenbach ist für Pächter wieder zu haben – die Gründe dafür sind hausgemacht

Nach gut einem Betriebsjahr steht die «Linde» in Fulenbach vor einem Neustart. Nach der Schliessung sucht die Gemeinde einen neuen Pächter. Wann die Nachfolge bereitsteht, ist aber noch offen.

Urs Huber

Die «Linde» in Fulenbach ist für Pächter wieder zu haben.

Bruno Kissling

«Bestes italienisches Restaurant im Umkreis von mindestens 111 Kilometern. Meister in der Herstellung von Pizza Davide (Salami, Zwiebeln, Artischocken, Oliven, Nduja) und vieler anderer Spezialitäten. Sehr freundliches Personal, das mit Herz und Verstand bei der Sache ist. Sehr zu empfehlen!», lautet eine Google-Rezension über das Restaurant Pizzeria Linde in Fulenbach. Und eine andere: «Die Pizzas waren sehr gut; wir kommen bestimmt wieder.» Und einer macht’s kurz und bündig: «Nirgendwo besser.»

Nach einem Jahr steht der Betrieb wieder still

Eigentlich gute Zeichen nach den anfänglichen Startschwierigkeiten. Und jetzt? Jetzt steht nach einem guten Jahr der Betrieb wieder still. Was im Juli 2020 mit einer grossen Eröffnungsfeier begann, endete in diesen Tagen in aller Stille. Vergangene Woche wurde die Bevölkerung im Dorf via Flugblatt, unterzeichnet von Gemeindepräsident Thomas Blum und seinem Stellvertreter Roland Wyss, über die vorübergehende Schliessung des Restaurants und dessen Betrieb informiert.

Vorausgegangen war diesem Entscheid unter anderem ein Arbeitsunfall im August, der auch medial für ein gewisses Echo sorgte (wir berichteten). Spülmittel war versehentlich in eine Weinflasche umgeschüttet worden und aus «unerklärlichen Gründen» in den Ausschank geraten. Das führte bei drei Personen zu Vergiftungserscheinungen. Weshalb der Pächter Domenico Sivo Anfang Oktober selbst die vorläufige Schliessung des Betriebs ansetzte, hat seine Gründe aber auch in der Kombination von Coronapandemie, schwierigen Personalverhältnissen und fehlenden Führungsqualitäten. Thomas Blum sagt auf Anfrage:

«Es gab häufige Wechsel beim wenig erfahrenen Servicepersonal.»

Gemeinde sofort auf den Plan gerufen

Die vom Pächter angeordnete vorläufige Betriebsschliessung rief die Verpächterin, die Gemeinde Fulenbach, auf den Plan. «Wir haben sofort Kontakt aufgenommen und mit dem Pächter die Situation analysiert», so Blum. Bilanz dieser einvernehmlichen Analyse: Ein Neustart ist die beste Lösung. Konkret: Der Pächter kommt bis zur Wiedereröffnung der «Linde» seinen vertraglich festgelegten Verpflichtungen nach, und der Gemeinderat sucht einen Nachfolger. «Die Suche läuft», weiss Blum. Fachleute aus der Gastrobranche sollen bei der Entscheidungsfindung beratend mitwirken. «Die ersten Betriebsbesichtigungen laufen in Kürze an», so Blum weiter. Bis wann eine Nachfolgeregelung bereitsteht, kann der Gemeindepräsident allerdings nicht sagen, da ein Evaluationsverfahren durchgeführt wird.

Die Startbedingungen sind ausgezeichnet

Aber: «Der Gemeinderat ist sehr zuversichtlich, dass dieser Neustart in der ‹Linde› mit einem neuen Pächter gelingt.» Einem Neustart steht nichts im Wege. Die Voraussetzung dafür jedenfalls sind gegeben. Die «Linde» lockt mit einem gepflegten Ambiente und die Gemeinde Fulenbach hofft darauf, dass die zukünftige Pächterschaft «mit einem hervorragenden Angebot die Fulenbacher Bevölkerung, Dorfvereine sowie auch auswärtige Gäste» möglichst bald bewirten kann.

Weil: «Das Weiterbestehen des Restaurants Linde liegt im Interesse unserer Gemeinde Fulenbach und soll eine Ergänzung zum bestehenden Restaurationsangebot sein», steht im Flugblatt weiter zu lesen. Denn die beiden Lokale «Rössli» und «Linde» will der Gemeinderat in optimaler Ergänzung zueinander sehen, die als solche «einen wesentlichen Beitrag für das Gesellschaftsleben in Fulenbach» leisten.