
Paraplegiker-Stiftung: 2,7 Mio. mehr für Direkthilfe
Die Nachfrage nach den Leistungen der Schweizer Paraplegiker-Gruppe bleibt hoch. Per Ende 2017 zählten 1,8 Millionen Personen in 1,09 Millionen Haushalten zu den Mitgliedern der Schweizer Paraplegiker-Stiftung. Dies entspricht einem Nettozuwachs an Jahresmitgliedschaften von 1,3 Prozent, die Dauermitgliedschaften erhöhten sich sogar um 8,6 Prozent. Mitgliederbeiträge und Spenden generierten Erträge von gesamthaft 83,8 Millionen Franken. Die Gönner-Vereinigung erhöhte auf 2018 die Unterstützung für neu verunfallte Mitglieder von 200 000 auf 250 000 Franken bei unveränderten Mitgliederbeiträgen. Der Vorstand begründete die verbesserte Leistung mit den stark gestiegenen Kosten, speziell für moderne technische Hilfsmittel, seit der letzten Anpassung im Jahr 2008.
1118 Gesuche unterstützt
Rund 27 Prozent der Einnahmen flossen im Jahr 2017 als Direkthilfe an querschnittgelähmte Menschen: 4,7 Millionen Franken (2016: 3,9) als Unterstützungsbeiträge an neu verunfallte Mitglieder, 17,4 Millionen Franken (2016: 15,5) an Querschnittgelähmte. Dabei unterstützte die Stiftung 1118 Gesuche für nicht gedeckte Pflegekosten, Beiträge an Hilfsmittel, Anpassungen von Fahrzeugen oder Umbauten für hindernisfreie Wohnräume und Arbeitsplätze. 38 Prozent der Einnahmen gingen über die Unterstützung der Leistungsfelder Solidarität, Medizin, Integration und Bildung, Forschung, Innovation indirekt an querschnittgelähmte Menschen. Am Schweizer Paraplegiker-Zentrum nahm der Anteil pflegeintensiver, hochgelähmter Erstrehabilitations-Patienten mit einer Tetraplegie um 17 Prozentpunkte auf 65 Prozent (2016: 48) zu, während der Anteil von einer Paraplegie betroffenen Patienten auf 35 Prozent zurückging (2016: 52). In 42 Prozent aller Fälle führte ein Unfall zur Querschnittlähmung, dabei sind Stürze (31 Prozent), Sportunfälle (31 Prozent) und Verkehrsunfälle (29 Prozent) die häufigsten Ursachen.
Insgesamt konnten im vergangenen Jahr 1115 Patienten nach einer Behandlung oder einer Erstrehabilitation die Spezialklinik verlassen. Die Erstrehabilitation eines Paraplegikers dauert bis zu sechs Monate, diejenige eines Tetraplegikers bis zu zwölf Monate. An den zu 95 Prozent ausgelasteten 150 Patientenbetten wurden 51 848 Pflegetage geleistet. Im Jahr 2020, mit Abschluss der Bautätigkeit zur Klinikerweiterung und -erneuerung, stehen vierzig zusätzliche Patientenbetten zur Verfügung. Damit können künftig rund 1300 stationäre Behandlungen pro Jahr geleistet werden. Als erster baulicher Meilenstein wurde Anfang Februar 2018 der neue Klinik-Nordtrakt planmässig dem Betrieb übergeben.
Höhere Betriebskosten
Insgesamt fielen im Jahr 2017 Kosten von 248,3 Millionen Franken an (2016: 235,8). Gruppenweit wurde ein Nettoertrag von 242,2 Millionen Franken (2016: 253,0) erzielt. Dies entspricht 10,8 Millionen Franken weniger als im Vorjahr, in welchem eine Grossspende von 10 Millionen Franken verzeichnet wurde. (PD)