
Pascal Pelletier will mit dem SC Langenthal Meister werden
Die letzten Tage waren verrückt für Pascal Pelletier – «crazy», wie er sagt. Vor etwa ein, zwei Wochen habe er mit dem SC Langenthal zu verhandeln begonnen. «Und plötzlich ging alles schnell», sagt Pelletier. Innerhalb von 40 Stunden habe er den Schneesturm in seiner Heimat hinter sich gelassen, Tickets für einen Flug in die Schweiz gekauft, geflogen, gelandet, trainiert und gespielt. «Das war alles sehr speziell. Aber ich freue mich hier zu sein», sagt der 35-jährige Stürmer. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, hat persönliche Gründe. Nach dem Gewinn des Schweizer-Meister-Titels mit den ZSC Lions im letzten Jahr ist Pascal Pelletier nach Hause zurückgekehrt. «Meine Frau hat am 2. Mai ein Baby geboren. Danach habe ich mich unter anderem deswegen entschieden, meine Familie nicht vor Weihnachten zu verlassen», erklärt der Kanadier. Er habe sich selbst fit gehalten um später ein Angebot anzunehmen – bis aber das Richtige kam, hat es gedauert. «Es gab ein paar Optionen aus Deutschland, die mir nicht gepasst haben. In die KHL wollte ich um keinen Preis zurück – und dann kam der SCL, wo irgendwie alles gepasst hat», erzählt Pelletier.
Er habe gute Erinnerungen an die Schweiz, vor allem an Langnau, wo er die erstmalige Playoff-Qualifikation der Klubgeschichte miterlebte. Deshalb habe er sich rasch für dieses Abenteuer begeistern können. «Der SCL hat eine Siegertradition. Sie haben Titel gewonnen. Und das ist es, was ich tun will», sagt Pelletier. Ausserdem habe er einzelne Spieler gekannt und gewusst, dass die Mannschaft auch in diesem Jahr das Potenzial habe, in den Playoffs gefährlich zu sein. «Noch ist es zu früh zu sagen, ob wir tatsächlich Chancen haben, aber ich denke, dass wir ein gutes Team haben», so Pelletier. Es sei schwierig, eine Mannschaft zum Funktionieren zu bringen. Einfacher sei es, einzelne Verbesserungen im taktischen und spielerischen Bereich vorzunehmen. Deshalb ist Pelletier nach den ersten Tagen im Oberaargau zuversichtlich, was den zweiten Teil der Saison betrifft.
Egal was es braucht
Nicht zuletzt Pascal Pelletier selbst soll das fehlende Mosaiksteinchen sein, um dem SC Langenthal noch eine lange Saison zu ermöglichen. Er sei ein variabel einsetzbarer Spieler und könne tun, was immer der Coach verlangt. «Egal ob ich hart spielen muss oder kreativ spielen soll. Egal ob im Zentrum oder im Flügel – ich werde alles tun, was der Trainer verlangt, um den Titel gewinnen zu können», sagt Pelletier. Schliesslich sei die wichtigste Fähigkeit eines Spielers die harte Arbeit, und die wolle er in den nächsten Wochen unter Beweis stellen. «Für mich wird es sicherlich noch ein paar Tage brauchen, bis ich mich an alles gewöhnt habe. Aber beispielsweise Brent Kelly und Stefan Tschannen haben mir zuletzt auf dem Eis schon sehr gut geholfen», sagt Pelletier. Danach sei es natürlich auch ihm wichtig, Punkte zu sammeln und Siege zu ermöglichen – so wie letzten Sonntag beim 8:6-Erfolg gegen die GCK Lions, als er zwei Tore zum Sieg beisteuerte. «Aber letztlich», so Pelletier, «geht es immer zuerst um den Erfolg als Team. Persönliche Punkte zählen nichts – nur Titel.»
Heute (20 Uhr) will der neue SCL-Ausländer deshalb im Kanton Thurgau den nächsten Schritt in Richtung Heimvorteil tun, um seinem neuen Arbeitgeber eine gute Ausgangslage für die Playoffs zu schaffen.