Patrick Räbmatter gelingt bei Giger-Sieg eine deutliche Steigerung

Patrick Räbmatter war ziemlich enttäuscht nach dem Aargauer Kantonalschwingfest in Lenzburg, wo er um einen halben Punkt den Kranz verpasste und einen mittelprächtigen Eindruck hinterliess. «Im Gegensatz zu letzter Woche in Lenzburg kann ich heute sehr zufrieden sein», erklärte der Uerkner Doppeleidgenosse nach seinem starken Auftritt am Solothurner Kantonalen in Matzendorf, «ich wollte besser schwingen und unbedingt den Kranz holen.» Das Resultat seiner gestrigen Ungeschlagenheit (vier Siege und zwei Gestellte) war Rang drei und der 42. Kranz der Karriere.

Im Anschwingen bekam es «Räbi» mit Samuel Brun zu tun. Mit dem Ettinger machte er kurzen Prozess und liess sich bereits nach dem ersten Zug die 10 schreiben. Im zweiten Gang kam es zum Schwergewichtsduell mit dem Eidgenossen Domenic Schneider. Wenig überraschend resultierte ein Gestellter. Auch gegen Adrian Kohler dauerte es bis zum Plattwurf nicht lange. Im vierten Gang gegen den Gast Marco Oettli «habe ich dann zu wenig gemacht», zeigte sich Räbmatter selbstkritisch. Das Resultat: Ein weiterer Gestellter. Nachdem er im fünften Gang mit dem Attelwiler Pirmin Reinhard überhaupt keine Probleme hatte, liess Patrick Räbmatter auch im sechsten Gang gegen Adrian Bruder nichts anbrennen. «Zuerst hatte ich Mühe», sagte «Räbi», «nachdem er aber wegen Passivität verwarnt worden war, konnte ich endlich mit ihm schwingen.»

Die weiteren Regionalen blieben allesamt ohne Auszeichnung. Der Reitnauer Kaj Hügli und Pirmin Reinhard verpassten den Kranz relativ knapp, Aaron Rüegger (Rothrist), Nick Kulmer (Safenwil), Mike Buob (Oberentfelden), Roman Reinhard (Attelwil) und Matthias Müller (Schlossrued) hingegen klar.

Sämi Giger holt sich überzeugend den Sieg

Im Kanton Solothurn fühlt sich Samuel Giger offenbar wohl. Nachdem er 2018 und 2019 das Bergfest auf dem Weissenstein für sich entscheiden konnte, siegte er gestern auch in Matzendorf. Drei seiner 16 Kranzfestsiege hat der 23-Jährige aus dem thurgauischen Märstetten also schon auf Solothurner Boden erschwungen – eine beachtliche Quote. «Ich wurde heute mehrmals gefragt, ob mir der Kanton Solothurn liegt», sagt Giger. «Und was soll ich sagen: Offenbar ist das so.»

Giger gelang als Gast ein beeindruckendes Fest – nach einem etwas kuriosen Start. Im Anschwingen traf er auf Nick Alpiger, gegen den er am Eidgenössischen Schwingfest 2019 unterlag. Damals ebenfalls im ersten Gang. Gut möglich, dass dies in den Köpfen noch mitgespielt hat. Jedenfalls zeigten beide Schwinger kein Interesse, den Kampf überhaupt richtig zu beginnen. Beide verhinderten aktiv, dass der Gegner richtig Griff fassen konnte. Das führte so weit, dass beiden am Ende 0.25 Punkte abgezogen wurden. Der Gang endete gestellt, allerdings mit der Wertung einer Niederlage. Alpiger schied schliesslich im vierten Gang mit Verdacht auf eine Bänderverletzung im linken Fuss aus. Samuel Giger hingegen setzte zu einer Gala an. Er gewann vier Gänge in Serie und liess im Schlussgang dem Aargauer Eidgenossen Joel Strebel, der 2019 das Solothurner Kantonalschwingfest gewinnen konnte, keine Chance.

Matzendorf. Solothurner Kantonalschwingfest (93 Schwinger, 550 Zuschauer). Schlussgang:

Samuel Giger (Ottoberg) bezwingt Joel Strebel (Aristau) nach 2:02 Minuten mit Wyber-  haken und Nachdrücken. – Rangliste: 1. Giger 58,50. 2. Oliver Hermann (Erlinsbach) und Andreas Döbeli (Sarmenstorf), je 57,75. 3. Patrick Räbmatter (Uerkheim) 57,25. 4. Strebel, Simon Schmutz (Langenbruck), Marcel Kropf (Mümliswil), Fabian Bader (Mümliswil), Adrian Kohler (Balsthal) und Samuel Brun (Ettingen), je 57,00 (alle mit Kranz). – Ferner: 7. Kaj Hügli (Reitnau) 56,25. 9. Pirmin Reinhard (Attelwil) 55,75. 16. Aaron Rüegger (Rothrist) 54,00. 17. Nick Kulmer (Safenwil) und Mike Buob (Oberentfelden) je 53,75. 22. Roman Reinhard (Attelwil) 52,25. 24. Matthias Müller (Schlossrued) 51,00.