
Patrick Räbmatter überstrahlt alles
Patrick Räbmatters zweiter Eidgenössischer Kranz, der alles überstrahlt, und dahinter das grosse Loch: Etwas salopp ausgedrückt lässt sich die Bilanz des Schwingklub Zofingen für die Saison 2019 so zusammenfassen. «Dass wir einen zweifachen Eidgenossen in unseren Reihen haben, hat es schon lange nicht mehr gegeben», freut sich Simon Schär über den Triumph von Patrick Räbmatter beim Eidgenössischen Schwingfest in Zug – seinen zweiten nach Estavayer 2016. Dem Technischen Leiter des SKZ sind aber noch weitere Momente in positiver Erinnerung geblieben. Namentlich der Kranzgewinn von Kornel Arnold beim Aargauer Kantonalschwingfest in Zofingen und ebenjenes Heimfest an sich mit der imposanten Altstadt-Kulisse auf dem Thutplatz. «Dieses Fest war etwas Aussergewöhnliches, das es in dieser Form wahrscheinlich nie mehr geben wird», sagt Schär.
Der Weg in die Zukunft führt über den Nachwuchs
Die Freude des Inhabers eines Dienstleistungsunternehmens aus Schöftland wird durch die Auftritte im Amag-Cup, der Klubwertung des Aargauer Kantonalen Schwingerverbands, getrübt. Mit Rang sieben von acht fällt die Bilanz ernüchternd aus. «Hinter ‹Räbi› fehlt uns das grosse Feld, weshalb wir immer wieder mit den gleichen Teilnehmern antreten mussten», erklärt Simon Schär und kritisiert das mangelnde Interesse einiger Aktivmitglieder, sich mit mehr Herzblut für den Klub zu engagieren. «Für mich als Technischer Leiter ist das ärgerlich», so Schär.
Aus diesem Grund will er in Zukunft noch stärker auf die Jugend setzen. Dazu zählen für Simon Schär auch der 20-jährige Rothrister Aaron Rüegger, der in der vergangenen Saison wegen des Lehrabschlusses sein Potenzial nicht vollends ausschöpfen konnte, und der gleichaltrige Aarburger Jonas Schär. «Er bringt die Grösse und Kraft für eine erfolgreiche Karriere mit», sagt Simon Schär, «die Frage ist aber, wie viel sie bereit sind, in den Schwingsport zu investieren.»
Apropos Aufwand: Der Schwingklub Zofingen war 2019 wegen seines 100-Jahr-Jubiläums nicht nur im Sägemehl gefordert. Das besondere Jahr findet am Samstag, 26. Oktober mit der 100. Generalversammlung inklusive Jubiläumsfeier seinen Abschluss. «Danach sind wir alle froh, wenn das nächste Jahr wieder etwas ruhiger wird», meint Simon Schär.
Gefeiert wurde auch am Mittwochabend. Die Gemeinde Uerkheim hat Patrick Räbmatter mit Pauken und Trompeten für seinen Erfolg in Zug offiziell empfangen. «Das war meine beste Saison, ich habe noch nie neun Kränze in einem Jahr gewonnen», blickt «Räbi» zufrieden zurück. Die vielen Trainingseinheiten im Winter hätten sich ausbezahlt, erzählt der 27-jährige Uerkner weiter. Räbmatter gönnt sich nun einen schwingfreien Monat, bis er mit den Vorbereitungen wieder loslegt. «Nach der Saison ist bekanntlich vor der Saison», meint er schmunzelnd.
Empfang für «Räbi»
Der Einladung der Gemeinde Uerkheim folgten mehr als hundert Einwohner, Vereinsmitglieder, Fans – und der verletzte Spitzenschwinger Nick Alpiger. Gewürdigt wurde Patrick Räbmatter durch seinen Vater Herbert Räbmatter (Gemeindeammann), Silvia Wilhelm (Präsidentin SK Zofingen), Markus Birchmeier (Präsident Aargauer Verband) und Daniel Dreier (Präsident Nordwestschweizerischer Verband). (mwy)