
«Pfefferkorn»: Die ganz spezielle Beiz für spezielle Begegnungen
Es liegt etwas versteckt unter der Hausnummer 15 in der Rathausgasse, doch der Blick durch die Fenster der heimeligen Gaststube ist speziell: Er fällt mitten auf die Freitreppe zur Südfassade des Rathauses. «Ja wir haben auch einige Mittagsgäste von dort», weiss Thomas Ryser, Leiter des Bereichs Einsatzbar, der für die Stiftung Solodaris das Restaurant Pfefferkorn betreut. Die Gäste aus der Kantonsverwaltung «sehen so auch gleich, was mit dem Geld gemacht wird». Denn die Stiftung Soladaris, ein Kompetenzzentrum für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung, wird als Kantons-Institution durch diesen finanziert.
Begegnungsort für Menschen aller Art
«Wir sind ganz stolz auf das, was wir erreicht haben», blickt Ryser auf die gedeckten Tische mit rund 30 Plätzen, wo sich das Team nach dem Mittags-Run zum gemeinsamen Essen trifft. Neun Mitarbeitende stehen während der Woche im Einsatz, stets unter der Obhut der beiden Fachpersonen Stefanie Haas und Yvonne Fiechter. «Wir fangen jeweils morgens um 7.30 Uhr an. Zuerst fertigen wir vor allem Sandwiches auch für die Solodaris in Langendorf an, dann wird das Tagemenü gekocht», so Fiechter. Alkohol gibts keinen im «Pfefferkorn», dafür das Menü auch in der Vegi-Variante.
Wichtig für Thomas Ryser ist, dass die neun Solodaris-Mitarbeitenden zu direkten Kontakten mit ihren Gästen kommen – sei es beim Servieren, sei es beim Einkassieren. «Damit sind Begegnungen mit Menschen aller Art möglich. Und ein Kompliment auf direktem Weg fürs Essen oder die Bedienung zählt doppelt so viel wie eins von unserem Team», ist er überzeugt. Die Teamangehörigen können so stressfrei ihre Leistung erbringen, die übrigens auch entlöhnt wird – sie sind also in einen täglichen Arbeitsprozess integriert. Auch werden Barrieren zwischen ihnen und den Gästen abgebaut.
Täglich eine kleine Überraschung
Das Haus des Kolping-Vereins Solothurn, dessen Parterre fürs «Pfefferkorn» gemietet worden ist, hat eine soziale Tradition: Hier etablierte sich die Institution Gassenküche, bevor sie vor zehn Jahren in den «Adler» umzog.
Nun präsentiert sich das «Pfefferkorn», das vom Montag bis Freitag täglich von 9 bis 14 Uhr geöffnet ist, für die Jubiläumswoche mit einer speziellen Dekoration und einem neuen Lichtkonzept. Zusätzlich erhält jeder Gast bis Ende Woche eine kleine Überraschung.