
Philipp Bonorand wurde in den Verwaltungsrat des FC Aarau gewählt
Dass sich der FC Aarau bei der Suche nach dem Nachfolger von Präsident Alfred Schmid schwertat, war bekannt. Wenige wussten, dass der FCA hätte in fremde Hände kommen können. «Wir hatten viele Interessenten aus dem Ausland. Aber wir sagten Nein – das kommt nicht in Frage», erklärte Vizepräsident Roger Geissberger an der Generalversammlung der FC Aarau AG. Was jetzt umgesetzt werden kann, bezeichnete Geissberger als Wunschlösung. Am Montagabend wurden Philipp Bonorand (39, Aarau) und Kurt Sandmeier (61, Oberentfelden) in den künftig siebenköpfigen Verwaltungsrat gewählt. Beide haben FCA-Stallgeruch: Der heutige Futtermittel-Unternehmer Bonorand als langjähriges Mitglied der Geschäftsleitung (bis 2008), der Architektur-Unternehmer Sandmeier als langjähriges Vorstandsmitglied des Club 100. Bonorand, der an der GV noch nichts sagte, aber als Einstand den Apéro übernahm, soll in einem Jahr Schmid als Präsident ablösen.
Neu sieben Verwaltungsräte
Die beiden neuen Verwaltungsräte wurden von den 166 an der Generalversammlung anwesenden Aktionären einstimmig gewählt. Ohne Handerheben, mit Akklamation, wurden die fünf wiederkandierenden Verwaltungsräte in ihren Ämtern bestätigt – für zwei weitere Jahre. Überhaupt wurden alle Geschäfte praktisch oppositionslos abgewickelt (es gab bei einem Traktandum eine einzige Gegenstimme). Insbesondere konnten die Aktionäre den Ausführungen von Finanz-Verwaltungsrat Rudolf Vogt entnehmen, dass es der FC Aarau AG gut geht. Man verfüge über genügend Liquidität, damit man die Löhne immer pünktlich bezahlen könne. Und man habe «eine schöne Eigenkapitalbasis beim FCA».
Aus dem Verwaltungsrat verabschiedet wurde der zurücktretende Urs Bachmann. Er war zwölf Jahre lang mit dabei, zuerst für Marketing zuständig, dann Sportkoordinator (mit Abstieg 2010 und Wiederaufstieg 2013) und schliesslich ab 2015 verantwortlich für die Infrastruktur. Im Mandatsverhältnis wird er auch künftig für einen Teil der Infrastruktur tätig sein.
Das Xamax-Spiel und seine Folgen
An der Generalversammlung ging es eigentlich um das Geschäftsjahr 2018. Aber selbstverständlich war auch die Rückrunde 2019 und das missglückte Barrage-Rückspiel gegen Xamax ein Thema. «Nach der grossen Enttäuschung über den verpassten Aufstieg blicken wir vorwärts», meinte Alfred Schmid. Und Roger Geissberger erklärte: «Wir werden gestärkt aus der ganzen Geschichte hervorgehen.» Der FC Aarau will die neue Saison mit 24 bis 25 Spielern in Angriff nehmen (er hat insgesamt 55 Angestellte). «Ich kann leider heute keine Transferbombe bekannt geben – wir sind noch dran», sagte Geissberger. Es werde Verstärkungen auf zwei bis drei Positionen geben.
«FCA verdient ein neues Stadion»
Ein Dauerthema an den Generalversammlungen ist die Infrastruktur. «Der FCA hat Potenzial und verdient ein neues Stadion», betonte Präsident Schmid. «Wir brauchen je ein Ja in den kommenden Abstimmungen über die BNO-Teilrevision und den Stadion-Kredit.» Und: «Die Barrage-Spiele waren beste Werbung für den Fussball und bestes Standortmarketing für die Stadt und den Kanton Aargau.»