
Pingpong der Tempo-Politik
Macht eine 400 Meter lange Tempo-30-Zone auf einer Durchgangsstrasse Sinn? Isoliert betrachtet: Nein. Im Rahmen eines Gesamtkonzepts schon. Insbesondere, weil auch die Henzmannstrasse ein Schulweg ist, den die Kinder mit ihren Velos auf Trottoir und Fahrbahn bewältigen. Zudem sind in der Verlängerung der Henzmannstrasse, an der Unteren Hauptstrasse in Strengelbach, Wohnbauten frisch erstellt oder geplant. Könnte sich Strengelbach vorstellen, an eine Zofinger Tempo-30-Zone anzudocken? Keine Ahnung. Zofinger Tempo-Politik ist ein Pingpong zwischen Einwohner- und Stadtrat – wobei die Rollen eigentlich verteilt sind: Der Stadtrat ist für das Geschwindigkeitsregime zuständig und will an Tempo 30 festhalten.
Das macht aus Kosten- und Sicherheitsgründen auf dem Ost-Ast – dem Abschnitt zwischen Bahnunterführung und Kreisel – Sinn. Hier gibt es viele Einfahrten und Parkplätze, dazu ein Fussgängerstreifen, der extrem gefährlich ist.
Was ist auf der Westseite Motivation für die starre Haltung des Stadtrats? Höhere Kosten? Ja, auch – primär aber eine planerische Altlast. Als frühere städtische Funktionäre feststellen mussten, dass einige Häuser an der Henzmannstrasse zu stark dem Strassenlärm ausgesetzt sind, zonten sie diese der Einfachheit halber so um, dass der Schallpegel okay wurde. Das kann man so belassen — oder den Anwohnern dort mit Tempo 30 ruhigeres Wohnen ermöglichen.