Plötzlich ist der Verein AareLand virtuell

Corona hat den Verein AareLand gezwungen, seine Frühjahrsversammlung – auch AareLandsGemeinde genannt – per Videokonferenz durchzuführen. AareLand-Präsident Hans-Ruedi Hottiger bevorzugt zwar reale Treffen, aber das digitale Format hat den Vorteil, dass man den Kreis der Teilnehmenden – üblicherweise Gemeinderatsmitglieder und Leute aus der Verwaltung – auf alle Bürgerinnen und Bürger ausweiten konnte.

Was ist das AareLand und was seine Aufgabe? In einer Kürzestversion: Identität stiften und Bundesgelder beschaffen – für einen nicht natürlich gewachsenen Raum. Wie einst Napoleon den Aargau auf dem Reissbrett gestaltet hat, «zimmerte» der Bund vor einigen Jahren Agglomerationen zusammen. Hier allerdings waren die Betroffenen – die Regionen Aarau, Olten und Zofingen – bereits am «Drücker» und wollten dies explizit so.

Beginnen wir beim Geld: Zu diesem Thema – respektive zu den Agglomerationsprogrammen der 5. Generation – referierte Lukas Lauper, Projektleiter für das Thema beim Kanton Aargau. Die wichtigste Aussage: Die Bundesgelder sprudeln weiter. Allerdings nur, wenn verschiedene Bedingungen erfüllt werden. Da ist zum einen, dass den vom Bund gesetzten Zielen Genüge geleistet wird – also Projekte eingereicht werden, die sich mit den Themen Verkehr, Wohnen und Freizeit (dem Lebensraum) befassen. Zudem benötigt man aus der Umsetzung früherer Vorhaben gute «Noten».

Nicht im Perimeter der Agglomerationsprogramme liegt derzeit Kölliken – obwohl die Gemeinde mit ihrer Zufahrt zur A1 für den Verkehr in der Region wichtig ist. Der Kölliker Vizeammann Andreas von Gunten möchte, dass seine Gemeinde von künftigen Programmen profitieren kann.

Geld beschaffen ist das eine, der Region AareLand eine Identität stiften das andere. Ein sichtbares Zeichen ist hier der AareLand-Weg. Diesen hat der Zofinger Kantonsschullehrer Marc Hayoz mit seinen Schülerinnen und Schülern inspiziert – was zur Idee geführt hat, die Info-Stelen des Wegs multimedial zu ergänzen. Bis im Herbst sollen acht Kurzfilme entstehen, die man mit dem Smartphone via Code auf den Tafeln abrufen kann.

Dass das AareLand als ein einziger Wirtschaftsraum wahrgenommen wird, möchten die Wirtschaftsfördererin und -förderer Aarau, Olten und Oftringen-Rothrist-Zofingen mit gemeinsamen, überregionalen Projekten und Anlässen bewirken. Starten möchte man im dritten oder vierten Quartal dieses Jahres. (bkr)