
Plötzlich ist die Effizienz wieder da und dann klappt es mit dem Punkten
Der 4:0-Vollerfolg basierte wiederum auf einem starken Defensivauftritt mit einem fehlerlosen Silas Matthys im Kasten. Und vor allem brauchte es eine kämpferische Leistung, wovon trotz aller Deutlichkeit beim Lesen des Matchtelegramms eigentlich nicht auszugehen ist. Es brauchte einen pfeilschnellen Garry Nunn, der nach einer Knelsen-Puckeroberung in der neutralen Zone davonzog und backhand Winterthurs Goalie Rutz überlistete. Das Tor fiel in Unterzahl, bestaunt von Schmuckli auf der Strafbank. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Spiel mit Joel Scheideggers wuchtigem 1:0-Tor (11.) auf Messers Schneide, hatten die Winterthurer doch einige qualitative Abschlüsse notiert.
Der EHC Olten war dennoch zu jeder Zeit absolut spielbestimmend und rannte im Minutentakt an, verzeichnete Chance um Chance, was die Statistik von 44:19-Torschüssen bestätigt. «Die Winterthurer verteidigen sehr gut, spielen hart und machen es uns nie einfach», bilanzierte Garry Nunn. Sein 2:0 war dann aber der Dosenöffner, plötzlich war die Effizienz wieder da: Der EHCO stellte nach der Spielhälfte mit drei Toren innert drei Minuten und 23 Sekunden auf 4:0. Nunn zum Zweiten sowie Weder hatten das Spiel nach der Geduldsprobe in den sicheren Hafen manövriert.
Trotz deutlichem Spielstand zeigten die beiden Teams in der Folge ein packendes Schlussdrittel. Der EHC Winterthur wollte Matthys’ Shutout zunichte machen, während die Powermäuse weitere Tore suchten. Doch der EHC Olten, Ausgabe 21/22, hat nebst der furiosen Offensive und verlässlichen Defensive eine weitere wichtige Eigenschaft: Das Team von Lars Leuenberger beherrscht es, wie es zu einem starken Leader gehört, eine solide Führung über die Zeit zu bringen.
Mental immer bereit, egal wer der Gegner ist
Einen weiteren grossen Unterschied machte Garry Nunn nach der Schlusssirene aus: «Wir wollen jedes einzelne Spiel gewinnen, gehen aber nie mit der Annahme in die Partie, dass wir es gewinnen werden. Uns ist bewusst: Wenn wir hart arbeiten und unser Spiel aufs Eis bringen, dann haben wir eine grosse Chance, jeden Match zu gewinnen. Wir sind immer mental bereit, ob das nun gegen Kloten oder den Tabellenletzten ist.» Sie würden deshalb auch das nächste Duell zuhause am Samstag gegen die GCK Lions gewinnen wollen, so Nunn, «damit wir mit einem richtig guten Gefühl in die Nationalmannschaftspause gehen können.»